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Robert Plant & Alison Kraus: RAISE THE ROOF

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Robert Plant & Alison Kraus: RAISE THE ROOF

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Das Duo hat 2021 RAISE THE ROOF veröffentlicht, den Nachfolger zu dem äußerst erfolgreichen Album RAISING SAND. Und das Warten hat sich absolut gelohnt.

An einem Zeitpunkt im Lockdown, als Robert Plant das Aufräumen zu einem neuen Hobby erkoren hatte, tauchte seine Ex-Frau mit einer riesigen Truhe vor seiner Haustür auf, in der sich all seine Bühnenklamotten ab 1971 befanden. Diese Sammlung, die vermutlich zahllose Schlaghosen der Größe XS und gemusterte Hemden enthielt, die noch nie zugeknöpft worden waren, schickte den einstigen Frontmann von Led Zeppelin auf eine Reise durch die Windmühlen in seinem Kopf. „Die Verrücktheit meines Lebens wurde mir so gewissermaßen vor die Füße gelegt“, erinnert er sich. „Da stellte ich fest, dass ich tatsächlich mein Dasein und all meine Abenteuer über die gesamte Zeit nachverfolgen konnte, im Guten wie im Schlechten.“ Es war eine willkommene Abwechslung für Plant, der ein viel jüngeres Artefakt feiern wollte, aber nicht wusste, wann es das Licht der Welt erblicken würde. Die Sessions zu RAISE THE ROOF, seiner lang ersehnten Reunion mit Bluegrass Superstar Alison Krauss und dem Nachfolger ihres gemeinsamen, Grammy-prämierten Albums RAISING SAND von 2007, waren in Nashville abgeschlossen worden – kurz, bevor die ganze Welt zu Hause eingesperrt wurde.

Plant, der stets unbeirrt vorwärts schreitet, war vor den Kopf gestoßen davon, dass sein neuestes Werk im Regal verstaubte. „Wir waren nicht die Einzigen, die in diese Falle tappten, so begeistert und aufgekratzt über das Ganze zu sein, es auflegen, abspielen zu wollen – und plötzlich waren sechs Monate verstrichen“, sagt er. Vor kurzem legte er die Platte dann noch mal für eine letzte Kontrolle auf und sie bestand die Prüfung. „Ich war ganz verzaubert von ihrem Klang.“ RAISE THE ROOF erschien schließlich im November und war das Warten wert. Unter der Ägide des amerikanischen Produzenten-Gurus T Bone Burnett, der schon den Vorgänger betreut hatte, wurde daraus eine perfekte Mischung aus Country-Soul, Americana-Grooves und bluesigen Balladen. „Ein bisschen dunkler Shuffle ist auch darauf zu hören“, so Plant. „Deshalb trägt T Bone dunkel getönte Brillengläser – diese Augäpfel sollte man besser nicht sehen.“ „Ich finde, da steckt auch viel Freude drin“, fügt Krauss hinzu, die es als ein sehr glückliches Wiedersehen bezeichnet. „Viel Freude und viel geheimnisvolle Faszination.“


Wie schon bei RAISING SAND ist das dynamische Zusammenspiel der beiden Stimmen die Basis für den Triumph, was Krauss auf ihre gegensätzlichen Wurzeln zurückführt: „Ich denke, die Tatsache, dass wir musikalisch aus so verschiedenartigen Umfeldern stammen, lässt etwas sehr Einzigartiges entstehen. Da hast du Leute, die zusammenarbeiten, aber keine Kompromisse eingehen, was ihr Wesen betrifft. Ich wuchs mit traditioneller Musik auf, ebenso wie Robert, aber es war einfach ein völlig anderer Weg. Ich wuchs auf der Seite von Jimmy Rogers auf, er auf der Seite von Robert Johnson. Das ist ein wundervoller Kontrast, und den hört man auf den Platten.“ Burnett sagt, wenn Plant und Krauss zusammen singen, entstehe daraus ein magisches neues Selbst, ein Zauber der Alchemie, der aus der Verbindung ihrer Tonfälle erwachse. „Das kann man nicht planen“, strahlt er, „das ist etwas, das einfach passiert. Ich denke, wir drei haben alle sehr viel musikalische Archäologie betrieben. Es ist so faszinierend, wenn Robert etwas aus dem Nichts zieht, und Alison lag viel daran, dass wir dem Ganzen eine positive Stimmung verleihen. Sie hat ein großartiges Gespür dafür, wofür die Band stehen und wie sie klingen sollte.“

Seit RAISING SAND hatte das Duo oft darüber gesprochen, einen Nachfolger zu machen, es musste nur die Zeit dafür gefunden werden. „Es fühlte sich an, als sei es nicht einen Moment zu früh passiert“, sagt Krauss. „Man will, dass etwas inspiriert ist, nicht erzwungen oder konstruiert. Diese Platte ergab sich fast wie von selbst. Es war der richtige Zeitpunkt.“ Plant erinnert sich, dass die Sessions zunächst nur provisorisch waren, bis beide zu dem Schluss kamen: „Was haben wir zu verlieren?“ „Das ist ein toller Urlaub, den wir miteinander verbringen“, sagt er, „und etwas, auf das wir uns freuen, aber immer mit einer gewissen Nervosität – wir haben beide ziemlich ausgeprägte Meinungen.“ Jetzt, wo das Album endlich das Licht der Welt erblickt hat, wäre der nächste logische Schritt, damit auf Tour zu gehen. Alle, die das Glück hatten, die umjubelte Tournee
zu RAISING SAND zu erleben, erinnern sich mit größter Freude daran, und es war ein Triumphzug, den sie gerne wiederholen würden. „Ich denke, das wäre grandios“, sagt Krauss. „Das letzte Mal war es ein fantastisches Erlebnis, und ich habe keinerlei Zweifel, dass wir wieder sehr viel Spaß hätten. Es war eine wirklich tolle, spontane Liveshow, wir hatten unglaubliche Musiker dabei und es entwickelte ein richtiges Eigenleben.“ Die Entstehung von RAISE THE ROOF war eine große Freude. Nun ist es an der Zeit für das Duo, diese Freude auch unter die Leute zu bringen. (Niall Doherty)

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