Alles andere als untot
Ebenso wenig wir von dem Filmemacher Rob Zombie in absehbarer Zeit eine romantische Komödie erwarten dürfen (allerhöchstens eine Zomcom), müssen wir bei einem neuen Album des Musikers Rob Zombie Experimente in puncto Konzept und Songwriting fürchten. Auch auf seiner siebten Platte bleibt der kalifornische „Hellbilly“ seinem Trademark Sound treu, nicht aber ohne diesen um interessante Farbtupfer zu bereichern. THE LUNAR INJECTION KOOL AID ECLIPSE CONSPIRACY ist in weiten Teilen genau das, was man von einem Zombie-Werk erwarten würde: auf den Punkt gebrachte Dampfhämmer, angereichert um allerlei Samples und Beats, darüber ein schwadronierender, wie ein manischer Straßenprediger im Dienste Satans auftretender Rob Zombie, der seine Schergen John 5 an der Gitarre, Piggy D am Bass und Ginger Fish am Schlagzeug kongenial durch ein Höllenfeuer aus detailreich inszenierten Wutausbrüchen mit hohem Ohrwurmpotenzial dirigiert.
Alles beim Alten? Nicht ganz. Mit eingeflochtenen Instrumentals wie insbesondere dem traumwandlerischen ›The Much Talked Of Metamorphosis‹ sowie dem Marilyn-Manson-artigen Stomper ›Shake Your Ass – Smoke Your Grass‹ präsentiert Zombie überzeugende Exkursionen aus der Komfortzone, die ihren Höhepunkt in der grotesk-entrückten Country-Apokalypse ›18th Century Cannibals, Excitable Morlocks & A One-Way Ticket On The Ghost Train‹ finden. Zombie am Zenit!
8 von 10 Punkten
Rob Zombie, THE LUNAR INJECTION KOOL AID ECLIPSE CONSPIRACY, NUCLEAR BLAST/ROUGH TRADE