Kommen hier die neuen Led Zeppelin? – Womöglich…
Sie gelten als eine der hoffnungsvollsten Rock’n’Roll Bands, die wir zur Zeit haben. Die Rival Sons wurden mit zahlreichen Awards ausgezeichnet und nicht selten werden die vier Blues Rocker aus L.A. in der Presse als die neuen Led Zeppelin gefeiert. Auf ihrer ersten Headliner-Tour durch Europa waren die meisten Shows ausverkauft. Dementsprechend gut gefüllt ist auch das Münchner Backstage. Und wie die großen Zeppelin lassen sich die vier Herren aus dann auch Zeit, bis sie ihren Arbeitsplatz betreten. In bester Rockstar-Manier wird das Publikum nicht zu viel aber auch nicht zu wenig auf die Folter gespannt, bis die Rival Sons mit dem bluesig rockenden ›Sleepwalker‹ eine 70s Rock-Orgie anzetteln. Jay Buchanans Stimmgewalt entspricht live einer Mischung aus Robert Plant und Janis Joplin. Der wankende Frontmann in den weißen Lederstiefeln scheint, jedoch nur während der Zeit auf der Bühne, auch ähnlich wie diese beiden Legenden medikamentiert zu sein. Vervollständigt wird die Rock’n’Roll-Show von Scott Holiday, der mit seinem Zwirbelbart an einen Rock’n’Roll-D’Artagnan erinnert, von einem in sich ruhenden und groovenden Robin Everhart am Bass und Michael Miley an den Drums, der das wohl unverschämteste und beim weiblichen Geschlecht best funktionierende Augenzwinkern unter den Trommlern dieser Tage besitzen dürfte. Aber nicht nur optisch auch rhythmisch zeigen sie über das gesamte Konzert ein nahezu perfektes Zusammenspiel. Gemeinsam brechen sie durch ein Set von insgesamt elf Songs, das dank zahlreicher Jam-Passagen gute 90 Minuten dauert. Zu den Highlights zählen das walzende ›Burn Down Los Angeles‹, das treibende ›Pressure And Time‹ und das Zugaben-Potpourri bestehend aus ›I Want More‹ und ›Save Me‹. Besonders sympathisch zeigen sich die Rival Sons auch nach ihrer Show. Für jeden Interessenten wird sich Zeit für Autogramme, Gespräche und – siehe Michael Miley – Flirts genommen.