Einfach nur: warum?
Spätestens seit er Werbung für Butter gemacht hat und sich ins Dschungelcamp verfrachten ließ, sieht in John Lydon niemand mehr den gefährlichen Bürgerschreck von einst. Nur konsequent also, dass er nach der wenig bemerkenswerten Wiederauferstehung der Sex Pistols nun auch seine zweite legendäre Band der Leichenfledderung unterzieht. Immerhin, all das Geld aus den Werbespots habe er in diese Reinkarnation von PiL gesteckt, einer Band, die mal als neue Avantgarde des Pop galt. Doch auch diese Wiedergeburt hätte Lydon sich lieber schenken sollen. THIS IS PIL…wirklich? Dröges Dub Gewummere mit dissonantem Genöle über England und London, obwohl Lydon seit Ewigkeiten in Kalifornien lebt? Okay, man mag anerkennen, dass er sich immer noch allen Erwartungen widersetzt, und des Geldes wegen macht man sicher keine so ganz und gar unkommerzielle Platte. Nur aufregend, relevant oder gar provokativ ist dies leider nicht im Geringsten. Quo vadis, John Lydon?