Ein Muster an Zuverlässigkeit.
Sie hätten sich bei der Entstehung dieses Albums freier und unabhängiger gefühlt, sagen Chris und Oliver Wood sowie ihr Stammpartner Jano Rix. In Eigenregie konnten sie nämlich machen, was sie wollten. Variation kann für sie aber unmöglich ein Fremdwort sein, wenn man an LOADED oder THE MUSE zurückdenkt. Strikt nach einer Methode läuft es bei ihnen nicht ab. In ›River Takes The Town‹ knöpfen sie sich jetzt das Umweltproblem vor, berichten sie über brechende Dämme und endlose Fluten und versetzen das mit Klängen aus Jazz und Gospel. ›Happiness Jones‹ wirkt im Vergleich dazu sorgloser und ausgelassener, nicht zuletzt wegen eines fabelhaften Funk-Grooves. ›Strange As It Seems‹ ist eine wunderbar spartanisch arrangierte Folk-Ballade und in ›Sky High‹ stecken hitziger Blues und Soul mit Louisiana-Tönung. Zum Schluss obsiegt erneut der Ernst des Lebens, es geht um die Härte des Südstaatenlebens mit Waffenwahnsinn an der Spitze. „You can try but you can’t look away“, resümieren die Brüder. Ihren Gedanken kann man ohne Probleme folgen. Ihrer Musik auch. Klar, zuerst hatte man leichte Zweifel. Ihr letztes Album PARADISE klang schon etwas verbissen. Jetzt nehmen die Woods es lockerer und zeigen, wie vital und kontrastreich Roots-Rock 2018 sein kann.
9/10
The Wood Brothers
ONE DROP OF TRUTH
THIRTY TIGERS/ALIVE