Hochmut kommt… bei Billy Corgan nie aus der Mode
Ein Vierteljahrhundert ist seit dem Karrieregipfel der Band vergangen, doch Billy Corgan werkelt unbeirrt weiter. Was der Mainstream von seinem Ego, einigen fragwürdigen Haltungen oder dem aggressiv-wehleidigen Sterbensseufzen hält, das er uns seit jeher als Gesang vorsetzt, war ihm schon immer völlig schnuppe. Dass keine der Platten seit der Wiederbelebung 2007 Begeisterungsstürme hervorrief, ebenso. Weshalb der Mann, der einst verkündete, nur noch Singles zu veröffentlichen, auch kein Problem damit hat, nun ein Werk im XL-Format zu servieren. Wie bei 99 % aller Veröffentlichungen, die man früher mal Doppelalbum nannte (ja, auch MELLON COLLIE …), wäre auch hier weniger mehr gewesen. Doch die Perlen, die sich unter diesen 21 Tracks verstecken, sind den langen Tauchgang wert. ›Wyttch‹, ›Starrcraft‹, ›Purple Blood‹, ›Tyger Tyger‹ und das Titelstück zeigen, warum Corgan nach wie vor ein Heer von Fans hat: Wenn er ins Schwarze trifft, dann richtig, und das in diesem Fall mit frischen, unverbrauchten Melodien, Texturen und Atmosphären, die so niemand hinzubekommen scheint. So gespannt durfte man seit 1995 nicht mehr auf den nächsten Schritt des Maestros sein.
6 von 10 Punkten
The Smashing Pumpkins, CYR, RYKODISC/WARNER