Die Schlacht in der Normandie.
Ganz klar, Sodom gehören schon lange zu den größten deutschen Metal-Legenden. Nach fast 30 Jahren Bandgeschichte präsentiert das Trio aus Frontman und Bassist Thomas „Tom Angelripper“ Such, Gitarrist Bernd „Bernemann“ Kost und Schlagzeuger Markus „Makka“ Freiwald nun sein brandneues Werk DECISION DAY. Wer die Idee hinter dem Album nicht kennt, wird sich vermutlich erst einmal über die französische und amerikanische Flagge und den sehr bösartig aussehenden „Knarrenheinz“, dem Maskottchen der Band, auf dem Cover wundern. Gerade in Zeiten, in denen Frankreich und die USA laufend in den Schlagzeilen sind, sei es wegen Terror oder Donald Trump, kann der Anblick eines Maschinengewehrs in Zusammenhang mit diesen beiden Flaggen sicherlich leicht Missverständnisse verursachen. Thematisiert wird allerdings der 6. Juni 1944, an dem Truppen der Alliierten in der Normandie landeten und damit die lang geplante Westfront der Anti-Hitler-Koalition eröffneten. Zudem soll die Platte auf das aktuelle Weltgeschehen aufmerksam machen und dieses kritisch hinterfragen. Im Cover ist auch ein Booklet mit den Lyrics enthalten – hier hätte man den Hörer auch in die Geschichte hinter den Texten einweihen können. Musikalisch gesehen ist DECISION DAY ein einwandfreies Thrash-Album der alten Schule, das zum Headbangen und tatsächlich auch zum Nachdenken anregt. ›Who Is God‹ in unserer ›Strange Lost World‹? Mit Intros, die ins Ohr gehen, (›Blood Lions‹), Refrains, die im Kopf bleiben (›Vaginal Born Evil‹), und Riffs, die durch Mark und Bein gehen (›Rolling Thunder‹), werden Sodom mit ihrem neuen Werk für Aufsehen in der Metal-Welt sorgen.
6/10
Sodom
DECISION DAY
STEAMHAMMER/SPV