La Dolce Vita, Rock’n’Roll-Style.
Schon der identitätsstiftende Titel verspricht Herrliches, das sympathische Cover schüttet zusätzlich Benzin ins Feuer der Neugierde: Es zeigt den Schrittausschnitt des Künstlers, gewandet in Paillettenhose, roter Lederjacke und Gürtel mit Schnalle in Blitzform. Romano Nervoso, der selbsterklärte „King Of Spaghetti-Rock“, legt im Opener ›American Dream‹ mit gutgelauntem Ramones-Pop ordentlich los und lässt sich auch im folgenden ›Rather Kill A Man‹ von der eingeschlagenen Schiene nicht abbringen. Der Fuß wippt, der Kopf nickt, dieser Mischung kann man sich nicht entziehen. Hier treffen Punk und Pop aufeinander, die New York Dolls auf Marc Bolan, frühe AC/DC auf Boogie- Woogie, Partybeats auf italienisch akzentuiertes Englisch, pseudomaskulines Gehabe auf Glitzer. Der extravagante Frontmann legt zusammen mit seiner belgischen Combo ganz schön Tempo an den Tag, die Lyrics sprühen vor Witz, die simplen, aber effektiven Hooks tun ihr Übriges. Sogar ein paar sonnengetränkte Einsprengsel in der Muttersprache gibt es im eher melancholischen ›Looking For Sun‹ zu hören, inklusive erhabener „O sole mio“-Rufe im ›Bohemian Rhapsody‹-Stil. Das abschließende ›Meet The 300 Sicilians‹ klingt wie die italienische Version von ›Knights Of Cydonia‹. Bravo, Romano!
8/10
Romano Nervoso
I DON’T TRUST ANYBODY WHO DOESN’T LIKE ROCK’N’ROLL
Mottow Soundz