Klassisch im klassischen Sinne
Wenn man das Debüt von Roadwolf mit nur einem Wort umschreiben dürfte, dann würde man sich wohl auf „klassisch“ festlegen. Denn das, was die Österreicher hier auf ihrem Erstling abfeiern, ist nichts weniger als oldschool Heavy Metal in Reinform. Ein Heavy Metal, der stets das benachbarte Genre des Hardrock streift, auf kraftvolle Riffs, galoppierende Beats und ordentlich Gesangspower setzt, die in jeglichen Tonlagen gleichermaßen Gas geben kann. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass man sofort die Einflüsse herauszuhören meint, die Roadwolf wohl geprägt haben mögen. Judas Priest sind deutlichst spürbar, ebenso ein paar Ozzy-Verwehungen, beispielsweise beim Anfang von ›Unchain The Wolf‹, Iron Maiden sowie „the Godfather“ Ronnie James Dio.
Nun könnte man vermuten, dass all diese deutlich herauslesbaren Einwirkungen beim Durchhören den Eindruck hinterlassen, es handle sich hier im einen lieblosen Abklatsch. Das ist auf UNCHAIN THE WOLF jedoch überhaupt nicht der Fall, denn auch wenn keiner der Songs bahnbrechend neu klingt, so spürt man doch die kundige Herangehensweise sowie die unbändige Leidenschaft des Quartetts in jeder gespielten und gesungenen Note.
7 von 10 Punkten
Roadwolf, UNCHAIN THE WOLF, METALIZE/SOULFOOD