Glanzstück zwischen Prog und Stoner.
Dass Per Wiberg etwas kann, ist hinlänglich bekannt. Bei Bands wie Opeth, Candlemass oder Spiritual Beggars war er an Gitarre, Bass oder Keyboard tätig, verdingte sich die letzten drei Jahrzehnte in den Sphären des Prog, Rock und Metal. Mit HEAD WITHOUT EYES legt er sein erstes Soloalbum vor – und verblüfft ebenso wie er begeistert. Irgendwie hat es der talentierte Schwede geschafft, eine ganz eigene musikalische Sprache zu erschaffen, die dennoch vertraut klingt. In einem dunklen, bombastischen Rahmen lebt er sich nach allen Regeln der Kunst aus, erinnert mal an die distanzierte Schönheit eines Steven Wilson, mal an die Industrial-Unterkühltheit von Nine Inch Nails und mal an schlichtweg nichts, was es vor ihm gab. Das steigert sich dann schon mal in einen schroffen Doom-Moloch, mal verliert es sich in ruhigen Piano-Melodien, mal bläst es in bester Stoner-Manier den Staub von den Lautsprechern. Klar, hier kulminieren über drei Jahrzehnte Expertise in einem ganz und gar eigenständigen Kosmos, weshalb Wiberg mit Ausnahme der Drums gleich für alle Instrumente verantwortlich zeichnet. Was die letzten Jahre indes nicht zeigten, war der charismatische, lässige Sänger, der in dem Schweden schlummert. Passt zu der ohnehin schon gewaltigen Überraschung, die dieses Debüt geworden ist.
8/10
Per Wiberg
HEAD WITHOUT EYES
DESPOTZ RECORDS/CARGO