Hartnäckiger Schmutz.
Zum Glück untersagt der legendäre Auflösungsvertrag von Mötley Crüe nur zukünftige gemeinsame Tourneen und keine sonstigen Kollaborationen. Denn sonst würde es THE DIRT SOUNDTRACK mit gleich vier neuen Crüe-Krachern nicht geben. Schon der Auftakt ›The Dirt (Est. 1981)‹ kommt stark daher und mündet in einen großen Refrain, der absolut als Titelthema des Biopics über die berüchtigten Rock’n’Roll-Rabauken passt. Die von Machine Gun Kelly, der im Film Tommy Lee spielt, beigesteuerten Rap-Parts passen auch gut und verleihen dem Ganzen ein zeitgemäßes, aber auch gut zur Band-Herkunft aus Los Angeles passendes, urbanes Flair. ›Ride With The Devil‹ groovt ebenfalls modern, aber eben auch melodisch. Cool auch die Chöre gegen Ende und das angezogene Tempo zwischendurch. ›Crash And Burn‹ hätte mit seiner finsteren Wucht auch gut auf das letzte reguläre Album SAINTS OF LOS ANGELES gepasst. Allein diese drei Nummern zeigen, dass bei den furiosen vier aus L.A. immer noch was geht. Das abschließende Cover von Madonnas ›Like A Virgin‹ ist auch überraschend lässig und rockt keineswegs albern, sondern ansprechend. Die restlichen filmbegleitenden Tracks machen gerade mit frühen Nummern wie ›Red Hot‹, ›On With The Show‹ und ›Live Wire‹ deutlich, wie herrlich räudig, aber zugleich auch catchy Vince, Nikki, Tommy und Mick in ihren Anfangstagen unterwegs waren. Dazu noch Hits wie ›Shout At The Devil‹ und ›Kickstart My Heart‹, und der Soundtrack wird dem sleazigen Quartett mehr als gerecht.
8/10
Mötley Crüe
THE DIRT SOUNDTRACK
ELEVEN SEVEN MUSIC/SONY