Ein Umbruchswerk vom Delta-Spirit-Sänger.
„I fell in love with an angel from the north/We were happy in Texas/We got news her daddy was ill/So we plotted our exit.“ Die Zeilen aus dem schwermütigen, mit Streichern verzierten ›Oslo‹ skizzieren die Situation, in der Vasquez, sonst Frontmann von Delta Spirit, sein drittes Soloalbum aufnahm. Der Vater seiner Frau wurde krank, um bei ihm zu sein siedelte die Familie samt Sohn nach Norwegen über. Eine Zeit des Umbruchs also, die der Musiker jetzt in neun Songs verarbeitet hat. Bevor die Band loslegen darf, schickt Vasquez, nur zu akustischer Gitarre, den Liebesgruß ›Ballad In My Bed‹ an seine Frau. ›I Love My Boy‹ ist das an den Sohn gerichtete Pendant, zu Akkordeon und Beatles-Harmonien singt er: „I want a big little hug from my little big man/That look in your eye that only dad understands.“ Man kann das anrührend finden, genauso gut aber auch ein wenig kitschig. Und noch eine dritte Liebeserklärung gibt es, die an die Heimat: ›Trailer Park‹ ist eine zupackende Heartland-Rock-Hymne auf das „immergrüne“ Texas und das Leben auf dem Land. Mit der hübschen Piano-Ballade ›Poor Kids‹ geht’s zurück in eine Außenseiterkindheit, bevor ›Character Assassination‹ – nicht ohne Selbstmitleid – die Überreste einer vergangenen Beziehung zerpflückt. Am Ende findet sich Vasquez in Oslo wieder.
7/10
Matthew Logan Vasquez
LIGHT’N UP
DINE ALONE RECORDS/CARGO