Die Neil-Young-Jünger sind wieder solo unterwegs
Lukas Nelson ist ein vielbeschäftigter Mann. Seit 2015 haben er und Band drei Platten zusammen mit Neil Young aufgenommen, regelmäßig musiziert er mit seinem berühmten Vater Willie, zuletzt steuerte er den Soundtrack zum Kinohit „A Star Is Born“ mit Lady Gaga und Bradley Cooper bei. Jetzt hat Nelson mit Promise Of The Real in Los Angeles elf neue Songs – plus zwei Bonustracks – eingespielt. Dabei gibt der schmissige Roots-Rock von ›Bad Case‹ den Ton vor. Der Refrain bleibt sofort im Ohr, die Energie und auch die knarzende Stimme erinnern an Tom Petty. Der Titelsong, in dem Nelson dazu rät, die Nachrichten abzustellen und sich lokal zu engagieren, das Beste für die Leute zu tun, die man liebt, schlägt neben einigen anderen Stücken in dieselbe Kerbe. Dagegen erinnert ›Where Does Love Go‹ mit Lalala-Chören an Roy Orbison, das stolpernde ›Save A Little Heartache‹ geht mit schönem Gitarrensolo in Richtung Funk. Aus der Reihe fällt der schwere Bluesrock von ›Something Real‹. Und ›Stars Made Of You‹ mit seinem Synthesizer. Das klingt ein bisschen kitschig, aber nicht unangenehm. Neben Gastauftritten von Sheryl Crow oder Kesha darf Willie Nelson in ›Civilized Hell‹ eine Strophe singen, Neil Young spielt bei der akustischen Fassung von ›Turn Off The News‹ Harmonium. Als eines seiner Vorbilder nennt Lukas Nelson in einem Presse-Statement übrigens The Band. Zu deren ganz großen Alben ist noch ein bisschen Luft, aber Promise Of The Real sind ja noch lange nicht am Ende angekommen.
7/10
Lukas Nelson & Promise Of The Real
TURN OFF THE NEWS (BUILD A GARDEN)
CONCORD/UNIVERSAL