Sleaze Rock wie vor 30 Jahren. Da steigt die Stimmung!
Wer Lust hat auf eine Zeitreise in jene Ära, als Guns N‘ Roses der größte Bühnen-Act der Welt waren und Mötley Crüe, Faster Pussycat oder Skid Row nicht nur bei Typen, die schon an den 50 kratzen, sondern auch im Mainstream-Radio und auf MTV als cool angesehen wurden, der ist hier goldrichtig. Der US-Vierer macht mit schmierigen Stirnbändern, abgewetzten Armeejacken, verspiegelten Sonnenbrillen und Nietengürteln auch optisch keinen Hehl daraus, dass er rückwärts – und zwar in Richtung der zweiten Hälfte der 80er – gewandt ist. Viel wichtiger ist aber die Musik. Und die stimmt bei Kickin Valentina dankenswerterweise ebenso und hätte den Herren vor 30 Jahren wohl zu Weltruhm verholfen. Ihr Sleaze-Hardrock ist erstklassig, die Männer um den herrlich ins Mikro krächzenden Joe Edwards wissen, wie man groovt. Der druckvolle Titeltrack, das röhrende ›Eat ‘N Run‹ und das rotzige ›Street‹ sind exzellente Beispiele dafür. Und dann schiebt die Band mit ›Crazy‹ auch noch die für diese Stilrichtung obligatorische Power-Ballade ein. Feuerzeugschwenken ist hier natürlich absolute Pflicht. Fast zum Schluss gibt es dann noch ein Cover des Elvis-Gassenhauers ›Burning Love‹ – ein wahrer Partykracher, der richtig Laune macht. So wie das komplette Album. Auch ganz ohne Eigenständigkeit und Originalität …
7/10
Oliver Kube
Kickin Valentina
IMAGINARY CREATURES
TARGET/SOULFOOD