Neu arrangiertes Tull-Repertoire für die Klassik-Ecke.
Als Ian Anderson auf das Carducci Quartett stieß, kam ihm die Idee, einige Klassiker von Jethro Tull in Streicher-Arrangements neu einspielen zu lassen. Neben Violinen, Viola und Cello wurden auch akustische Gitarre, Mandoline und Querflöte eingebunden. Letztere spielte Anderson natürlich selbst, auch vereinzelte Vokalparts steuerte er bei. Da die neuen Arrangements dann aber doch ziemlich anders klingen als die Ur-Versionen, hat man sich dazu entschlossen die Originaltitel abzuändern. ›Bungle‹ war einst ›Bungle In The Jungle‹ vom 1974er-Album WARCHILD. ›Loco‹, na logo, ist ›Locomotive Breath‹ von AQUALUNG (1971). Gleich der Einstieg ist mit ›In The Past‹, ehemals ›Living In The Past‹ von STAND UP (1969), gut gelungen. Die Melodie ist prägnant, die Streicher sind wirkungsvoll arrangiert. Hat man sich bis zu ›Aquafugue‹, einer an Johann Sebastian Bach erinnernden Adaption des Titels ›Aqualung‹ am Ende des Albums durchgehört, möchte man unweigerlich die Originalversionen hinterherschieben. Damit hat THE STRING QUARTETS seinen Erinnerungszweck gut erfüllt, auf Heavy Rotation werden allerdings wohl nur ausgewiesene Klassik-Fans umschalten.
6/10
Text: Dirk Jacob
Jethro Tull
THE STRING QUARTETS
BMG/WARNER