Ein dreistimmiger Trip in West-Coast-Vergangenheit
Eines ist schon klar, bevor man auch nur einen Ton des dritten High South-Albums gehört hat: Bei PEACE, LOVE & HARMONY wird es sich wohl kaum um eine Rap-Scheibe handeln. Und, weil wir gerade so lustig beim Kombinieren sind: das Trio scheint ein Faible für Flower Power und die Hippie-Zeit zu haben. Bingo! Volle Punktzahl! Der aus Jamey Garner, Kevin Campos und Phoenix Mendoza bestehende Country-Folk-Dreier schwelgt derart ungeniert im Klang- und Gesinnungskosmos von Hippie-Legenden wie Crosby, Stills, Nash & Young, den Byrds und den Eagles, dass man glatt argwöhnen könnte, er parodiere die alten Helden. Tun High South aber nicht. Vermutlich tun sie’s nicht. Wenn man sich die Booklet-Bilder dieser drei Neo-Blumenkinder so ansieht, wie sie da im Jeans-Outfit, in Schlaghosen und mit Starsky-&-Hutch-Schnauzbärten am Lagerfeuer beseelt vor sich hinklampfen, hat das durchaus etwas total Überzeichnendes. Nicht aber die Musik. Die hat Hand und Fuß und strotzt nur so vor hymnischen Harmony-Vocals, sonnendurchfluteten Country-Folk und West-Coast-Pop. Tja, muss man sagen: Songs wie ›Love Ain’t Gonna Let You Down‹, ›Make It Better‹ und ›Moonlight On Sunset‹ würden ihren kreativen Paten – namentlich: The Doobie Brothers, CSN&Y und The Eagles – allemal zur Ehre gereichen. Josh Leo (Alabama) und Stan Lynch (Tom Petty) sorgen als Produzenten für den Rest.
8/10
High South
PEACE, LOVE & HARMONY
HIGH SOUTH RECORDS/CARGO