Die Fünfmann-WG: mit schönen Grüßen aus dem Sommer-Camp.
Bald ist Jubiläum. DISTANCE OVER TIME ist bereits das vierzehnte Studioalbum der Progressiv-Rocker Dream Theater, es erscheint genau 30 Jahre nach dem Debüt WHEN DREAM AND DAY UNITE, damals noch mit Sänger Charlie Dominici. Es war sein einziges Album mit der Band. Gitarrist John Petrucci und Basser John Myung gehören von Anfang an zum Traum-Theater, Sänger James LaBrie ist der unmittelbare Nachfolger Dominicis, Keyboarder Jordan Rudess ist seit 22 Jahren in der Band. Hugh Syme (u.a. Rush, Fates Warning) hat wie schon häufiger das Cover-Motiv entworfen, Gitarrist John Petrucci, wie zuletzt üblich, hat das Werk produziert. Und New-Kid-Drummer Mike Mangini ist nun auch schon wieder zum vierten Mal dabei. DISTANCE OVER TIME ist das erste Album beim neuen Label, unglaublich viel geändert hat sich dadurch allerdings nicht. Zumindest nicht musikalisch. Obwohl: Das erste Mal nach über zwei Dekaden ist der Fünfer wieder einmal anders an den Aufnahmeprozess heran gegangen. Fünf gestandene Männer haben sich im letzten Sommer in einem gemeinsamen Haus in Monticello im US-Bundesstaat New York verschanzt, um zu ihren Wurzeln zurück zu finden.
Es wurde fokussiert gearbeitet und gejammt, es wurde aber auch gelebt, gewohnt, gekocht, gelacht, Bourbon getrunken und vor allem Spaß gehabt. Ein Umstand, eine Energie, die man DISTANCE OVER TIME anhört. Dream Theater finden wieder häufiger zur Melodie, wie schon die beiden zuvor bekannt gewordenen Tracks ›Untethered Angel‹ und ›Fall Into The Light‹ beweisen. Mit gerade einmal 57 Minuten Spielzeit ist DISTANCE OVER TIME erst das dritte Album der Band unter einer Stunde und das kürzeste seit ihrem Debüt, kein einziger Song erreicht die Zehn-Minuten-Marke. ›At Wit’s End‹ und ›Pale Blue Dot‹ sind von der Textur her die typischsten Stücke für Dream Theater, die hier sehr viel richtig gemacht und dabei ihr vielleicht bestes Album seit AWAKE abgeliefert haben.
8/10
Dream Theater
DISTANCE OVER TIME
INSIDE OUT/SONY