Mit Elfenkitsch auf die Erfolgsspur.
Diese Band aus der Schweiz gründete sich im Sommer 2016 aus der Asche von Eluveitie. Mit Merlin Sutter am Schlagzeug und Ivo Henzi an Gitarre und Bass werden freundliche Melodien mit Gothic, Metal und Klassik garniert. Und zwar so, dass sie auch im Format-Radio stattfinden können. Manchmal sind sie verdächtig nah an der träumerischen Welt von Nightwish, aber Sängerin Anna Murphy gibt diesem Quartett einen ganz eigenen Vibe. Der Song ›Black Moon‹ ist fein gesponnener Elfenkitsch mit kräftigem Beat und wohltemperierter Metalgitarre, auch Stücke wie ›Six Days‹ oder ›Fire, Wind & Earth‹ sind gefällige Fingerübungen zwischen Mainstream und geheimnisvollem Pathos. Bei den Coversongs beweisen sie nochmal ein Händchen für Breitwand-Gefühle jenseits von Gut und Böse. ›The Cold Song‹ zum Beispiel stammt aus der Feder des Komponisten Henry Purcell und wurde in den frühen 80er-Jahren schon von Klaus Nomi vertont. Diese Version ist gelebte Leidenschaft – und bestens geeignet für die Freunde der italienischen Oper und anderer Spielarten, die weit oben auf der großen Gefühlstonleiter stehen. Etwas poppiger ist ›Mad World‹, das im Original von den Synthie-Poppern Tears For Fears stammt. Cellar Darling sind mit THIS IS THE SOUND auf einem guten Weg sich mit vielen kleinen gefälligen Sound-Mosaiksteinchen zu einer echten Marke zu entwickeln.
7/10
Cellar Darling
THIS IS THE SOUND
NUCLEAR BLAST/WARNER