Der amerikanische Sänger/Keyboarder zwischen Jugend und Reife.
Für Andrew Frasco wird es dringend Zeit, erwachsen zu werden. Die Jugend mit ihren typischen Ausfallerscheinungen, das unbeschwerte Leben eines sorglosen Teenagers, der wuchernde Prostata, verkalkte Arterien oder morsche Knochen allenfalls aus der Patientenakte seiner Urgroßeltern kennt: Frasco hatte sich in seiner juvenilen Unbedarftheit kommod eingerichtet. Mit CHANGE OF PACE will er dies ändern, will die kleinen Dramen unglücklicher Liebesaffären, die nicht enden wollenden Drogen-Hang-Over und das Fehlen tragfähiger Visionen gegen ein sinnvolles Leben eintauschen. „I wanna be the man you can tell your momma about“, singt er allen Ernstes in ›Waiting Game‹. Der Los Angeleno als Traum aller Schwiegermütter? Unvorstellbar. Ebenso undenkbar, dass Frasco seiner Musik die infantile Leichtigkeit nimmt. Mit Bläser-/Saxophonparts, eingestreuten Orgelklängen und fluffigen Grooves mischt die Scheibe Rock, Funk und Soul mit Americana, Reggae- oder Ska-Elementen. Letztendlich gehe es doch nur darum, im Leben irgendwie glücklich zu werden, philosophiert Frasco und hält sich damit für die drohende Ernsthaftigkeit ein kleines Hintertürchen offen.
7/10
Andy Frasco & The U.N.
CHANGE OF PACE
REPUBLIC OF MUSIC/GOOD TO GO