Pretty retro 70s-Potpourri
Eines vorweg: Die Ramrods peilen weder das große Rampenlicht an, noch verfolgen sie irgendwelche kommerziellen Absichten. Das Sextett um den hauptberuflichen Konzert-Impressario Peter Harasim stellt lieber Herzblut und Spielfreude sowie ein gewisses Maß an Nostalgie in puncto Sound in den Vordergrund. Entsprechend originell ist die neue Scheibe. Alben kommen bei den Ramrods, humorvoll beschrieben, eher im Jahrzehnterhythmus heraus. Mann ist halt eine Liveband und wann immer im fränkischen Raum ein Supportslot frei wird, stehen die Jungs auf den Brettern (so in Kürze z. B. bei Fury In The Slaughter house). Die erste Hälfte des Albums umfasst zehn Songs inklusive einer Peter-Green-Coverversion, die grob im vielschichtigen Retro-Classic-Rock-Bereich angesiedelt sind, oft nicht weit weg von den mit Peter befreundeten Pretty Things. Mein Lieblingstitel hier ist ›We’re Gonna Roam‹, der an die frühen Deep Purple erinnert.
Ab Song Nummer elf beginnt dann die „Bracelet Circus Suite“. Das sind Tracks mit ausführlichen Abstechern zum psychedelischen Jamrock, manchmal mit exotischem Hippie-Flair. ›For Jan‹ schließt die Scheibe ab und Peter singt mit gebrochener Stimme einen Nachruf an den verstorbenen früheren Keyboarder Jan Albrecht.
7 von 10 Punkten
Ramrods, BRACELET CIRCUS, SAOL/H’ART