5. Alan Parsons wurde durch TDSOTM auch nicht reich
Obwohl er das Album de facto produzierte („Alan Parsons war zweifellos mehr als nur der Toningenieur auf der Platte“, sagte Floyd-Drummer Nick Mason. „Alan war definitiv Ingenieur und Produzent in einem.“), wurde er auf der Hülle einfach nur als Ingenieur aufgeführt und verdiente nie wieder Geld an dem monumentalen Erfolg des Albums. „Manchmal bin ich verbittert darüber, dass ich an dem Album wenig oder nichts verdiente“, sagte er Mark Blake in dessen Buch „Pink Floyd: Pigs Might Fly“, „aber das wird ausgeglichen durch die Tatsache, dass es für meine Karriere wahre Wunder bewirkte.“
6. In ›The Great Gig In The Sky‹ ging es um den Tod. Oder die Raumfahrt. Oder war es einfach nur Geheule?
Bevor Clare Torrys triumphale Vocals eingespielt wurden, war ›The Great Gig In The Sky‹ unter dem ernsteren Titel ›The Mortality Sequence‹ bekannt und beinhaltete ein E-Piano-Solo vor dem Hintergrund vorab aufgenommener Lesungen von Paulus’ Brief an die Epheser, dem Vaterunser und Reden des kontroversen Moderators Malcolm Muggeridge.
Kürzlich veröffentlichte Studio-Outtakes zeigten, dass das Stück (auf Alan Parsons Anraten) noch weiter verändert wurde: Eine Tonbandaufnahme von Commander Eugene Cernans Rede vor seinem Abheben von der Mondoberfläche am 14. Dezember 1972 in Apollo 17 (der letzten bemannten Mondmission) wurde über das Klaviersolo gelegt. „Wie wir den Mond und Taurus-Littrow verlassen, gehen wir, wie wir kamen, und, so Gott will, werden wir mit Frieden und Hoffnung für die gesamte Menschheit zurückkehren… Gute Reise, Crew der Apollo 17.“
Als Clare Torry zu den Aufnahmen erschien, gab die Band ihr kaum musikalische Anweisungen und erklärte, sich selbst nicht so sicher zu sein, worum es eigentlich ging.
7. Lloyd Grossman schrieb die Plattenkritik für den „Rolling Stone“
Ja, der Lloyd Grossman, zukünftiger Fernsehstar und Saucenhersteller. In einem frühen Auftrag als Journalist schrieb er: „Es gibt ein paar Schwachstellen. David Gilmours Gesang ist manchmal schwach und mittelmäßig und ›The Great Gig In The Sky‹ (der Abschluss der ersten Seite) hätte wahrscheinlich gekürzt oder ganz gestrichen werden können.“ Aber von diesen Mängeln abgesehen ist es „ein gelungenes Album mit einem textlichen und konzeptionellen Reichtum, der nicht nur zu eingehenderer Beschäftigung einlädt, sondern sie sogar fordert. Man hört eine gewisse Erhabenheit, die schnöde musikalische Melodramatik bei Weitem übersteigt und im Rock nur selten versucht wird.“ Offenbar passt es auch gut zu Fisch.
8. Es ebnete den Weg für die Sex Pistols
Die Pistols schockierten Prog-Fans, als sie T-Shirts mit der Aufschrift „I HATE PINK FLOYD“ trugen. Doch ein Mann zeichnete sowohl für den Klang auf DARK SIDE als auch auf NEVER MIND THE BOLLOCKS verantwortlich. Chris Thomas, der Tonmischer von TDSOTM – als „Schlichter“ zwischen den gegensätzlichen Standpunkten von Roger Waters und David Gilmour engagiert und zuständig für den finalen Mix –, produzierte später drei Alben für Badfinger, darunter ironischerweise auch ihr Album WISH YOU WERE HERE von 1974. Trotz eines Lebenslaufs, auf dem sich Arbeiten als Produzent und Mixer für Rockbands wie die Beatles, Procol Harum oder Roxy Music fanden, produzierte Thomas auch das Debütalbum der Sex Pistols.