Keine Offenbarung, aber schön.
Singer/Songwriter Pete MacLeod war der erste Musiker, den Alan McGee für sein neues Label 359 Music unter Vertrag nahm. Kein schlechter Leumund, kann man dem Oasis-Entdecker doch durchaus ein gutes Pop-Näschen zusprechen – einerseits. Andererseits ist unvergessen, dass die gesamte Britpopbewegung in ihrer weinerlichen Blasiertheit irgendwann einfach nur noch genervt hat. Umso erfreulicher ist es, dass sich MacLeod eher an fideleren Genrevertretern wie Supergrass oder gleich am US-Alt-Pop der 90er orientiert. So lässt der beschwingte Opener ›Let It Shine‹ an ›Breakfast At Tiffany’s‹ von Deep Blue Something denken. Das hindert MacLeod aber nicht daran, im super einprägsamen Titeltrack ein wenig R.E.M.-Wehmut zu versprühen. Was auch an seiner an Michael Stipe erinnernden Stimme liegt. Leider verfügt der Schotte nicht ganz über die Dringlichkeit seines Liedermacher-Kollegen Frank Turner, der mit seinem unverblümten, mitreißend rüden Folk-Rock an den frisch elektrifizierten Bob Dylan der mittleren 60er Jahre anknüpft. ROLLING STONE ist also keine Offenbarung, aber ein schönes Stück Popmusik für Autofahrten im leider noch weit entfernten Frühling.