Blues-Rock in Moll: Requiem für ein Genie.
Als Paul Kossoff im März 1976 im Alter von gerade mal 25 Jahren auf einem Flug von London nach Los Angeles an Herzversagen starb, hatte der ehemalige Gitarrist von Free, wie der obduzierende Arzt notierte, das Aus-sehen eines Mannes, der mindestens doppelt so alt war. Sechs Jahre zuvor war der Sohn des britischen Schauspielers David Kossoff auf dem Höhe-punkt des Ruhms angekommen, als sich Free mit dem dritten Album FIRE & WATER und dem zum Klassiker avancierten Riff-Rock-Stomper ›All Right Now‹ weltweit etablierten.
Viel hat Kossoff nicht hinterlassen: Als Vermächtnis blieben sechs Studioalben mit Free, zwei Solowerke, zwei weitere mit Back Street Crawler, diverse Konzertmitschnitte und einige Beiträge als Session-Gitarrist. BLUE SOUL: THE BEST OF PAUL KOSSOFF gibt Einblick in das kurze Wirken des Sechssaiten-virtuosen, der eigentlich zur gleichen Liga wie Ritchie Blackmore, Jeff Beck, Eric Clapton, Jimmy Page Peter Green und Mick Taylor zählte, den die Zeit aber offensichtlich vergessen hat. Allein neun Titel bleiben Free vorbehalten – davon drei live. Zwei Solonummern ergänzen sich mit einem Song des Free-Seitenprojekts Kossoff, Kirke, Tetsu & Rabbit, zwei weiteren mit Traffics Jim Capaldi sowie Gastauftritten bei Uncle Dog und The Rumble-down Band.