Ihre goldenen Zeiten hatten Night Ranger aus San Francisco in den 80ern, als sie mit ›Sister Christian‹, ›(You Can Still) Rock In America‹ oder ›Don’t Tell Me You Love Me‹ die Charts aufrollten. Die großen Arenen füllen die Musiker um Sänger/Bassist Jack Blades heute zwar nicht mehr, doch auch über 30 Jahre nach ihrer Gründung liefert die Band noch traditionellen Hard Rock von ordentlicher Qualität ab. Auf seinem elften Longplayer, HIGH ROAD, legt das Quintett mit dem Titelsong sowie ›Knock Knock Never Stop‹ und ›Rollin’ On‹ kraftvoll und eingängig los. Leider schleichen sich im weiteren Verlauf aber auch einige Durchhänger ein. Vor allem die obligatorischen Balladen wissen nicht immer zu überzeugen. Während ›Don’t Live Here Anymore‹ noch mit einer gewissen Melancholie und einem coolen Orgelsolo punktet, ist der kitschige Schmalzsong ›Only For You Only‹ schlichtweg unnötig. Auch in der harmlosen Popnummer ›Brothers‹ kriegen Night Ranger erst im letzten Drittel die Kurve. Dafür punkten die Hard-Rocker am Ende noch mal mit ›LA No Name‹, einem virtuosen Instrumental, das komplett auf Akustik-gitarren dargeboten wird. Insgesamt solide!