Er hat mit Napalm Death und speziell Carcass die Geschichte extremer Musik verändert. Doch von Death Metal will Bill Steer (rechts), Reunion-Shows hin oder her, nicht wirklich viel wissen. Er liebt den klassischen Rock der Sechziger und Siebziger. Wie er auch auf DOUBLE DIA-MOND, dem sechsten Album seiner Band Firebird, wieder einmal beweist.
Bill, das neue Firebird-Album DOUBLE DIAMOND ist in Japan bereits vor etlichen Monaten erschienen, doch hier in Europa kam die Platte erst vor einigen Wochen auf den Markt. Woran liegt‘s?
Nun, das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass die Leute bei unserer Plattenfirma der Ansicht waren, dass nicht genug Abstand zwischen DOUBLE DIA-MOND und unserem vorherigen Album GRAND UNION (aus dem Jahr 2009 – Anm.d.Red.) liegen würde. Deshalb entschlossen sie sich, noch ein wenig mit der Veröffentlichung zu warten. Dabei hatte GRAND UNION zum Zeitpunkt, an dem die Scheibe erschienen ist, auch schon etliche Monate auf dem Buckel. In unseren Köpfen ist es also alles schon eine ganze Weile her, seit wir neue Songs ge-schrieben haben… Aber was soll‘s. Selbst wenn wir natürlich nicht gerade superglücklich über die Situation sind, ist es doch cool, dass die Platte nun endlich in die Läden kommt. Wir haben uns bemüht, die Songs sehr trocken und direkt klingen zu lassen – auch, um uns vom GRAND UNION-Material abzusetzen. Außerdem gibt es diesmal keine Coversongs.
Gab es Unterschiede im Songwriting?
Ja, zumindest was die Herangehensweise angeht. Denn bei GRAND UNION ha- be ich ziemlich viel zu Hause komponiert, ganz allein. Die einzelnen Ideen brachte ich dann mit, sodass wir aus diesen vorgefertigen Passagen Songs gebaut haben. Diesmal ist viel im Proberaum entstanden. Unser Drummer Ludwig Witt und ich haben gemeinsam an den Liedern ge-arbeitet, mehr experimentiert.
Lebst du eigentlich von deiner Musik?
Früher konnte ich das, mit Carcass haben wir gutes Geld verdient, auch jetzt bei den Reunion-Shows. Bei Firebird allerdings nicht.