Meilensteine: Die Debütsingle ›Night Of Fear‹ von The Move erscheint

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Meilensteine: Die Debütsingle ›Night Of Fear‹ von The Move erscheint

09. Dezember 1966:

Exakt ein Jahr nach der Formierung von The Move in Birmingham erreichte das Quintett am 9.
Dezember 1966 sein erstes Etappenziel: Das Singledebüt ›Night Of Fear‹ erschien auf dem
frisch gegründeten Decca-Ableger Deram und platzierte sich auf Anhieb in den UK-Charts (#2).
Seit der gewiefte Londoner Manager Tony Secun- da Mitte 1966 das Business organisierte, nahm für Vokalist Carl Wayne, Bassist Chris Kefford, Schlagzeuger Bev Bevan sowie die Gitarristen Roy Wood und Trevor Burton der ohnehin rasante Karriereaufstieg mächtig an Fahrt auf. „Secunda steckte hinter sämtlichen cleveren Publicity-Stunts und auch der visuellen Präsentation – was den Durchbruch der Band, aber auch Skandale wie die Harold-Wilson-Affäre mit argen finanziellen Einbußen nach sich zog“, erinnerte sich Wayne anlässlich Secundas Tod 1995 mit gerade mal 54 Jahren.

Auch die Einführung in Londons Szene mit wöchentlicher Residenz im Marquee Club ging Secunda generalstabsmäßig an: Ausstaffiert mit Gangsteranzügen der Prohibitionsära, zertrümmerte Carl Wayne mit einer Axt alte Radios und TV-Geräte. Secunda nervte Roy Wood so lange, bis der anfing, eigenes Material zu komponieren – bis dahin spielten The Move mit perfekt vierstimmigen Gesangspassagen vor allem Cover von West-Coast-Bands, Motown-Hits und Rock’n’Roll-Klassiker. Bei der Vertragsunterzeichnung mit Produzent Denny Cordell, dem Label Deram und Musikverleger David Platz diente der Rücken von Oben-Ohne-Modell Liz Wilson als Unterlage. Der LSD-Alptraum ›Night Of Fear‹, eines von Woods ersten Eigenwerken, funktionierte mit einem Klassik- Zitat: Das Main-Riff wie auch die Bassline bedienten sich bei Peter Tchaikovskys ›1812 Overtüre‹.

Nie verlegen um Promoaktionen, buchte Secunda seine Schäfchen am 15. Dezember 1966 gleich für zwei Auftritte, von denen der erste am frühen Abend in der Guildford Civic Hall stattfand. Und um Mitternacht eröffneten The Move dann mit gezielter Zerstörungswut und in Anwesenheit der Presse jenen bald schon legendären, von Entrepreneur David Shamoon betriebenen Londoner Promi-Hotspot in der 48 Margaret Street, The Speakeasy Club. In Gangsteranzüge gekleidet und mit aggressivem Stageacting passten sie perfekt ins Ambiente: Benannt nach den US-Flüsterkneipen der Prohibition, zierten die psychedelischen Wände des Basement-Clubs riesige Konterfeis von Al Capone und Co. Also alles gesetzt für eine aufregende Nacht der Angst.

1 Kommentar

  1. Guten Tag an die Redaktion,
    und herzlichen Dank für diesen Meilenstein. Ein alter Freund hat mir den Link weitergeleitet mit dem Wissen, dass ich damals seit 1967 ein ausgesprochener Fan von The Move war. Ich denke auch immer noch gerne daran zurück, dass ich dann im Alter von 16 Jahren die Band im Mai 1969 in der Duisburger Mercatorhalle live erleben durfte.
    Und falls es interessiert: der Eintritt betrug 5 DM !!!

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