Jung, zornig und sendungsbewusst.
Der Welpe John Lennon McCullagh ist erst fünfzehn Jahre jung, heißt wirklich so (ob Bürde oder Chance, mag jeder selbst entscheiden) und stammt aus Doncaster in South Yorkshire. Bellen aber kann er zur Akustikgitarre schon wie ein Alter, vorzugsweise im Stile von Bob Dylan, Arlo Guthrie und Donovan, die als Einflüsse überdeutlich auszumachen sind. Auch auf der Mundharmonika fiepst der zornige Jungmann auf seinem Debüt hier und da herum, so etwa auf ›It Never Pains‹, dessen Titel aber gerade wegen des Harp-Spiels ad absurdum geführt wird. Hat auch vieles auf NORTH SOUTH DEVIDE durchaus Charme und einige helle Momente – etwa die Fiedel in ›The Ballad Of A Blue Poet‹ oder die schmissige Wut im Opener ›55 Blues‹ –, so schaffen es letztlich doch nur das heiter-romantische ›The Strand‹ (ebenfalls geigenbögelnd aufgepeppt) sowie ›Short Sharp Shock‹, wirklich überzeugend zu sein. Was letzten Endes schade ist. Denn eigentlich ist man geneigt, dieses sehr klassische Folk-Album zu mögen. Dazu ist es jedoch zu wenig eigenständig, zu sehr den Vorbildern verhaftet, die eher nachgeahmt als bloß zitierend aufgegriffen wurden. Andererseits kommen die zwölf Kompositionen trotz der eher banalen, ausdrucksarmen Stimme frisch und ungezwungen daher.