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Herman Brood & His Wild Romance – LIVE AT ROCKPALAST 1978 + 1990

0885513904379Hollands einzige Pop-Ikone: Ein Drogenleben für den Rock ‘n’ Roll.

Herman Brood starb, wie er gelebt hatte: Wild, leidenschaftlich und rücksichtslos gegen sich selbst. Ein halbes Jahr nach letztem Drogenentzug – gesundheitlich schwer angeschlagen und depressiv – stürzte sich Hollands vielleicht einzig echte Pop-Ikone am 11. Juli 2001 vom Dach jenes Hotels, wo John Lennon und Yoko Ono 1969 ihr legendäres Bed-In inszenierten: dem Amsterdam Hilton. Noch unbegreiflicher als sein Freitod muten die letzten Worte an, die er in einem Brief hinterließ: „Ein Leben ohne Drogen erscheint mir nicht lebenswert“. Gleich zwei Auftritte in der populären WDR-Reihe hinterließ der Überlebenskünstler, den Wegbegleiterin Nina Hagen schon 1979 im Song ›Hermann hieß er‹ mit krassen Zeilen wie „Hermann scheißt aufs Leben“ verewigte, der sich auch als Kunstmaler, Buchautor und Gelegenheitsschauspieler versuchte. Zum Zeitpunkt des ersten Konzertmitschnitts vom 9. Dezember 1978 in der Westfalenhalle 2 von Dortmund befand sich Herman Brood mit seiner Band Wild Romance gerade im Karrierehoch. Zwei Jahre zuvor gegründet, rasen Brood, Gitarrist Danny Lademacher, Bassist Freddy Cavalli und Schlagzeuger Ani Meerman atemlos durch 24 Songs, darunter auch ›I’m Waiting For The Man‹ und ›Can’t Stand It‹ von The Velvet Underground. Doch vor allem Brood Eigengewächse, schnelle, harte und kurze Nummern zwischen Punk und Rhythm’n’Blues, die intensiven Drogenkonsum thematisieren und verherrlichen, zünden grandios: ›Street‹, ›Dope Sucks/Hot Talk‹ und ›Rock ’n’ Roll Junkie‹. Mit ›Saturday Night‹ findet sich gar ein zeitloser Klassiker. Viel zu wenig greift Brood in die Tasten seines abgeschabten Pianos. Ein etwas anderes Bild vermittelt die Aufzeichnung vom 11. Dezember 1990 in der Kölner Live Music Hall: Noch immer zelebriert Brood seinen typischen Stil. Nun mit anderen Musikern und sogar zwei Chordamen – bloß nicht mehr ganz so manisch intensiv, elegant verkommen und mit geballten Fäusten. Zwischen passablen Coverversionen von ›Da Doo Ron Ron‹, ›Heatwave‹, ›Something Else‹ und ›What Becomes Of The Broken Hearted?‹ findet sich auch wieder unvermeidlich Broods ›Rock ’n’ Roll Junkie‹ mit den prophetischen Zeilen „…but when I do my suicide for you, I hope you miss me too…“. Tun wir, lieber Herman!

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