Vinnie Paul hat in einer der größten Metal-Bands aller Zeiten getrommelt: Pantera. Nach deren Split war er bei Damageplan, bevor sein Bruder während eines Gigs der Truppe auf der Bühne erschossen wurde. Mit seiner neuen Band Hellyeah, bei der auch Chad Gray und Greg Tribett (Mudvayne) sowie Bob Zilla und Tom Maxwell aktiv sind, bringt er nun STAMPEDE auf den Markt. Stilistisch bewegt sich die Truppe auf ihrem Zweitwerk schwindelfrei zwischen beinhartem Metal, groovendem Rock und Southern-Flair.
Vinnie, STAMPEDE ist ein kraftvolles Album geworden, das sogar noch selbstbewusster klingt als euer Debüt.
Wir hatten viel mehr Selbstbewusstsein, kannten uns und waren gut aufeinander eingespielt. Und wir wussten auch, dass die Leute unseren Sound mögen – das Debüt steht in den USA kurz davor, eine Goldauszeichnung zu bekommen. Unser Ziel war es daher, unsere Stärken noch zu betonen und die typischen Hellyeah-Merkmale herauszuarbeiten. Außerdem wollen wir international einen Schritt nach vorne machen. In Nordamerika ist die Band bereits bekannt, aber hier in Europa ist für Hellyeah noch nicht allzu viel passiert. Das soll sich nun ändern.
Wie beschreibst du Hellyeahs Sound? Nun, unsere Alben sind zwar grundsätzlich genauso hart wie die Platten unserer früheren Bands, insgesamt aber viel melodischer. Und es hat einen starken Südstaaten-Einfluss, viel Blues, Country und auch Soul, so dass wir auch Fans für uns gewinnen konnten, die normalerweise nicht so sehr auf heftige Riffs abfahren.
Was wollt ihr mit der Band erreichen?
Ich wünsche mir, dass die Leute zumindest für eine Zeit lang all ihre Sorgen vergessen. STAMPEDE ist das perfekte Album für den Freitagabend. Es hilft den Fans, den Alltag abzuschütteln und Lust zu bekommen, rauszugehen, mit ihren Kumpels zu feiern und dabei gepflegt einen zu trinken. So soll es sein – intellektuell anspruchsvolle Texte interessieren uns weniger, der Spaß an der Sache steht im Vordergrund.
Wie schafft ihr es, das Energieniveau stets so hoch zu halten?
Nun, wir sind ja schon etliche Jahre im Geschäft. Das lernt man das. Wir sind Profis und wissen, wann wir aufdrehen müssen und wann es an der Zeit ist, auch mal einen Gang zurückzuschalten. Vor dem Gig genehmigen wir uns nur ein, zwei Drinks, um in Stimmung zu kommen – aber das ist nur zum Warmwerden, denn wir wollen die Show nicht gefährden. Nach Konzertende steigt dann aber natürlich eine fette Party!
Ihr pflegt euer Image als Musiker, die sich an ganz normale Menschen wenden. Dabei seid ihr alle seit Jahren erfolgreiche Musiker. Wie schafft ihr es, diesen Spagat hinzubekommen?
Nun, das Wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben. Keiner in der Band hat ein großes Ego oder schreit herum, dass dies oder jenes nicht ginge. Solchen Quatsch gibt es bei uns nicht – das war von Anfang an klar, und deshalb funktioniert es auch.