Seit ihrer ersten, selbstbetitelten EP befinden sich diese fünf Schweden auf Abenteuerreise. Auf einem wilden Trip durch Zeit und Raum, welcher nun mit dem dritten Konzeptwerk CONUNDRUM sein Ende finden soll. Nicht umsonst bezeichnen Hällas ihren musikalischen und ästhetischen Kosmos als Adventure Rock, schließlich treffen hier Prog, ein Haufen Synthesizer, Retro Sound, Space Rock und ein eigentümliches Narrativ irgendwo zwischen Mittelalter, Sci-Fi, Weltraum und ach was weiß ich aufeinander.
Oder, um es kurz zu sagen: Hällas klingen, als hätte Gustav Doré einen Kupferstich von „Krieg der Sterne“ angefertigt. „Nach EXCERPTS FROM A FUTURE PAST hatten wir einen hohen Anspruch an uns selbst. Wir wollten die Hällas-Trilogie mit mehr Komplexität und Tiefe beenden, mit einem Knall, wenn man so will.
Ich hatte dabei eine Kreuzung aus Genesis’ SELLING ENGLAND BY THE POUND und Rushs SIGNALS vor Augen, wie es gerade ein von Mercyful Fate besessenes Multiversum durchstreift“, so Gitarrist Marcus Pettersson. „Auch weitere äußere Einflüsse wie Videospiele oder Filme beeinflussen Sound und Ästhetik, oft inspirieren wir uns aber auch gegenseitig. Die Idee eines Bandmitglieds ist der beste Inspirationsfunke.“ So verzweigt und verkopft sich das alles bei bloßer verbaler Beschreibung anhören mag, so angenehm und fast schon unschuldig klingt CONUNDRUM.
Denn statt sich völlig in abgefahrenen Sphären zu verlaufen, schaffen Hällas den Spagat hin zu einem melodischen Gesamteindruck: „Vielleicht kommt das daher, dass wir fast nie jammen, sondern immer mit einer konkreten Idee im Hinterkopf proben. Außerdem ist unsere Musik sehr Riff-basiert, die spacigeren Arrangements sind meistens kontinuierliche Variationen mit vielen Instrumenten auf einmal. Das ist lediglich eine Frage der Präsentation. Wie auch immer: Eine gewisse Dynamik ist uns sehr wichtig. Wir versuchen stets, unsere Musik über diverse Wendungen in andere Wege zu leiten, als man anfangs vermuten mag. Ab und zu klappt das ziemlich gut“, sinniert der Gitarrist weiter. Subjektiv betrachtet erfüllen Hällas diesen Anspruch nicht nur manchmal, sondern sogar relativ oft.
Denn so sehr ihr Sound auch an Orientierungshilfen wie Genesis, Yes, Wishbone Ash oder Hawkwind erinnern mag, so sehr haben diese Schweden doch mit Offenheit und großen Visionen ihr ganz eigenes Gesamtkunstwerk aus dem Nährboden der 60er und 70er Jahre gehoben. „Wir würden natürlich nie behaupten, ein Gesamtkunstwerk zu sein, weil das so anmaßend klingt. Da sich durch unsere Band jedoch die Möglichkeiten eröffnen, auf vielerlei Weise künstlerisch tätig zu sein – von Lichtinstallationen über Bühnenklamotten hin zum Storytelling – könnte man wohl sagen, dass wir unser Konzept gerne sorgfältig auf allen Ebenen weiterentwickeln.“