Ein Beitrag aus CLASSIC ROCK #100
Ein Album mit dem Titel THE GUITAR THAT CHANGED THE WORLD zu veröffentlichen, wäre für jeden anderen ein Beispiel grenzenloser Hybris, doch Scotty Moore darf so etwas mit Fug und Recht behaupten. Als Keith Richards erstmals Moores Gitarre auf Elvis Presleys ›Heartbreak Hotel‹ hörte, veränderte sie jedenfalls zweifellos seine Welt. „Alle wollten wie Elvis sein, ich wollte wie Scotty sein“, sagte er. Es war Sam Phillips von Sun Records, der 1954 Presley und den 22-jährigen Moore für eine temporeiche Fassung von ›That’s All Right‹ zusammenbrachte.
Über einem treibenden Rhythmus verschmolz und vereinfachte Moore geschickt Country- und Blues Methodologie und legte somit das Fundament für den gesamten gitarrenbasierten Rock’n’Roll der Zukunft. Und während seine Gitarre um die Welt hallte und zahllose Musiker inspirierte und beeinflusste, perfektionierte er seine Kunst und spielte auf Welthits wie ›Hound Dog‹ und ›Heartbreak Hotel‹. Andere waren vielleicht lauter, schneller und auffälliger, doch Moore war der Erste.
Anspieltipp: ›Heartbreak Hotel‹ (Elvis Presley, Single, 1956)