Guns N’ Roses
APPETITE FOR DESTRUCTION (1987)
„Ich habe die Les Paul verdammt noch mal nicht wieder eingeführt“, sagte Slash 1996 dem Magazin „Guitar Shop“. „Sie war nie weg. Nur hat wohl niemand, der wirklich bekannt und weltweit auf Tour war, Les Pauls gespielt in der Zeit, als Guns anfingen.“ Fairerweise muss man sagen, dass Ozzy-Protegé Randy Rhoads und auch John Sykes von Thin Lizzy/Whitesnake/Blue Murder in den 80ern der Les Paul Custom auch in einem Ozean von „Super-Strats“ die Treue gehalten haben. Doch trotz seiner Beschwerden und Bescheidenheit war es Slash, der die Les Paul Standard wieder cool machte. Gary Moore besiegelte diese Rehabilitation dann 1990 mit STILL GOT THE BLUES, seinem Liebesbrief an Les Paul. Übrigens: Auch wenn Gibson massiv davon profitierte, dass Slash auf APPETITE eine Les Paul spielte, war die Gitarre, die auf einem Großteil des Albums zu hören ist, tatsächlich eine Kopie, angefertigt vom Gitarrenbauer Kris Derrig.
U2
JOSHUA TREE (1987)
Jahre bevor Bono begann, Zuhörern Geld dafür abzuknöpfen, seine ermüdenden Sermone über sich ergehen zu lassen, erschuf seine Band pure Magie mit Songs wie ›Where The Streets Have No Name‹, ›With Or Without You‹ und ›I Still Haven’t Found What I’m Looking For‹. Großen Anteil am Erfolg von THE JOSHUA TREE hatte Gitarrist The Edge mit seiner beeindrucken Beherrschung von Delay-Effekten. Sie waren prägend für so ziemlich jedes Stück, das er damals spielte. So sehr, dass einige Kritiker behaupteten, er wäre ohne sie aufgeschmissen. The Edges Arbeit auf THE JOSHUA TREE inspirierte unzählige Gitarristen dazu, mit Effekten zu experimentieren. Es war das goldene Zeitalter der Rack-Effekte, als billige Pedale ausgetauscht wurden gegen teure Digitalgeräte mit riesigen Pedalbrettern. Damals tat man eben einfach alles, um einen Vorsprung zu haben.
Nirvana
NEVERMIND (1991)
Jawohl, das Album, das dem Hair Metal den Garaus machte. Als Nirvana Anfang der 90er die Welt eroberten, erkannten viele Gitarristen die Zeichen der Zeit und ersetzten ihre Super-Strats durch Fenders. Flannell und Jeans traten an die Stelle von Lycra und Haarspray, und man brauchte OldSchool-Gitarren, um den Look und Sound hinzukriegen. Kurt Cobain suchte sich die alten Fender Jaguars und Mustangs offenbar nur aus, weil sie preiswert waren. Dank ihm sind die Tage billiger Mustangs längst Vergangenheit. Vor seinem Abgang entwarf er immerhin noch seine eigene Version davon: eine genetische Kreuzung aus Jaguar und Mustang, die Jag-Stang genannt wurde.