Beim Woodstock Festival im August 1969 merkte Stephen Stills noch an: „This is the second time we’ve ever played in front of people, man. We’re scared shitless“. Ganz anders ein halbes Jahr später. Als im März 1970 DÉJÀ VU – eigentlich das zweite Album der anglo-amerikanischen Supergroup, aber das erste im Gespann mit dem ewig unschlüssigen Neil Young – in den Regalen der Schallplattenläden stand, galten Crosby, Stills, Nash & Young nicht nur in den USA als die Band schlechthin.
Weltweit setzte das 10-Track-Original seither knapp 15 Millionen Einheiten ab, platzierte sich seinerzeit in zig Ländern auf der Pole Position. Unbeschadet überdauerte der mehrstimmig verabreichte sanfte West-Coast-Sound aus Folk, Rock und Country die Dekaden, und das Quartett wie auch die Einzelkünstler stiegen in den Rock-Olymp auf. Nicht nur die vier Auskopplungen – Joni Mitchells ›Woodstock‹, Stephen Stills ›Carry On‹ sowie Graham Nashs ›Our House‹ und › Teach Your Children‹ – erhielten flugs Klassikerstatus. Auch Neil Youngs ›Helpless‹ und ›Country Girl‹, David Crosbys Titelsong und ›Almost Cut My Hair‹ sowie Stephen Stills ›4 + 20‹ sowie ›Everybody I Love You‹ (die einzige Kollabo von Stills/Young) wurde diese Ehre zuteil.
Doch das Unfassbare geschah: Kurz nach Beendigung einer umfangreichen US-Tour im Sommer 1970 mit übermäßigem Konsum von Alkohol, Marihuana und Kokain, auf der sich vor allem Stills gegenüber seinen Kollegen als Egomane erwies, fand das CSN&Y-Bandparadies ein abruptes Ende. Zwar reformierte sich die Truppe seitdem noch zweimal, aber der stets uneinige Vierer konnte weder die Magie von 1969/70 neu entfachen, noch mit ebenso starkem Material überzeugen. 2015 trennten sich die Herrschaften abermals im Streit.