Du hast zweimal in deinem Leben „Gott gefunden“, in zwei schwierigen Phasen: einmal 1970 und dann wieder 1987, als du am Tiefpunkt deiner Alkoholsucht gebetet hast. Ist ›Catch The Blues‹ der jüngste Ausdruck deines Glaubens?
Nun, ich finde es sehr leicht, darüber zu reden, also ist es kein Problem, es in einen Song zu packen. Eines der ersten Stücke, die ich je geschrieben habe, war ›In The Presence Of The Lord‹ [für BLIND FAITH]. Und ehrlich gesagt war mir das damals ein bisschen peinlich, was einer der Gründe war, dass ich es Steve Winwood singen ließ, als wir zusammen bei Blind Faith waren. Nicht nur, weil ich mich schämte, dass ich nicht vor Winwood singen konnte – ich traute mich nicht –, sondern weil ich sehr liberal in Sachen Religion und Gott erzogen worden war. Das war nicht so, wie man es manchmal hört, wo Leute sehr streng katholisch erzogen wurden, was sie dann verschreckt oder wo sie von der Indoktrinierung und übertriebenen religiösen Praktiken abgestoßen werden. Ich ging in die Sonntagsschule und hatte ziemlich allgemein gefassten Religionsunterricht. Mein Verständnis von Gott bekam ich durch meine Liebe zur Musik und dadurch, sie zu finden. Das war wirklich ein spirituelles Erlebnis, und ich reagierte tatsächlich körperlich darauf, wenn ich sie hörte. Das konnte indische Musik sein, Klassik, Blues, Rock‘n‘Roll, Jazz, egal was. Manchmal fühlte ich, wie sich die Haare auf meinem Nacken aufstellten. So begriff ich schon früh im Leben, dass Musik eine spirituelle Erfahrung war.
Soll die Coverversion des Standards ›I‘ll Be Seeing You‹ ein Abschied von deinem Publikum und deiner Karriere sein?
Nein, nein. Es ist einfach nur ein schönes Lied. Viele Leute sind in den letzten paar Jahren von uns gegangen, und in gewisser Weise singe ich das zu ihnen. Das bin nicht ich, der sich von den Lebenden verabschiedet, sondern ich sage Lebewohl zu denen, die ich gehen lassen musste. Nicht nur Prominente, sondern auch enge Verwandte, Freunde und Kollegen. Diese letzten beiden Jahre waren außergewöhnlich, vielleicht weil ich jetzt in dem Alter bin, wo Beerdigungen ein wöchentliches Ereignis werden. Ich singe also wirklich zu ihnen.
Legst du jemals deine alten Platten auf, um dich an die Reise zu erinnern, die du hinter dir hast?
Ja, das tue ich.
Zuckst du da bei manchen Sachen zusammen und genießt du andere?
Genau das. Aber ich betrachte auch gerne, wie sie sich zu der jeweiligen Zeit verhalten, in der sie entstanden sind. Denn das ist interessant für mich: Wie passen sie in die Kultur? Wo bin ich sozusagen vom Kurs abgekommen? Wo war ich selbstverliebt, wo habe ich mich verloren oder war ich nicht ich selbst? Aber es war dennoch eine gute Reise. Und ich bin immer noch da. Im Moment läuft es sehr gut, mein Leben ist wirklich gesegnet. Ich habe eine wundervolle Familie, eine umwerfend schöne Frau, in jeder Hinsicht, tolle Kinder, und ich kann immer noch spielen. Ich meine, das ist manchmal harte Arbeit, die körperliche Seite davon – es ist einfach schwer, alt zu werden, Mann. Aber ich liebe es immer noch zu spielen. Ich sitze mit einer Gitarre in einer Ecke unseres Wohnzimmers, dann spiele ich morgens und ruhe mich nachmittags aus … Das Leben ist schön.
…auch ich liebe es immer noch zu spielen, weniger exklusiv wie Eric aber bestimmt genau so intensiv entspannt ohne Druck das tun zu müssen. Schönes Interview mit einem meiner Gitarren-Heros seit seiner Zeit bei den Bluesbreakers von John Mayall bis zu der meiner Meinung nach besten Trio-Besetzung des Blues-Rock, der -Super-Group CREAM mit Ginger Baker und Jack Bruce, beide mögen sie in Frieden ruhen. Beste Grüße und die Macht der Music- Magie möge mit allen sein in Zeiten wie diesen………