Das 20. Studioalbum von Deutschlands wichtigster Progrock-Band
Für Eloy-Mastermind Frank Bornemann muss es eine riesige Genugtuung sein, nicht mehr – wie in den 70ern – den willkürlichen Anfeindungen einer selbstherrlichen deutschen Musikpresse ausgeliefert zu sein. Die Band hat ihre ärgsten Kritiker lange überlebt und straft auch mit ihrem 20. (!) Studioalbum all diejenigen Lügen, die der Gruppe Kitsch und notorische Langeweile vorgeworfen haben. Zumal: Langeweile ist bekanntlich subjektiv, und auch ECHOES FROM THE PAST lebt mehr von seiner Gesamtstimmung als von kurzlebiger Effekthascherei. Auf Eloys Musik muss man sich einlassen (wollen), in sie eintauchen. Die „Gnade der frühen Geburt“ (vor 1980) ist dabei sicherlich kein Nachteil, aber nicht zwingend notwendig. Wer all dies berücksichtigt, wird auch an ECHOES FROM THE PAST viel Freude haben, zumal Bornemann immer wieder und mit wachsendem Stolz Zitate eigener Klassiker wie POWER AND THE PASSION, DAWN, OCEAN oder SILENT CRIES AND MIGHTY ECHOES (1975 bis 1979) einarbeitet. In Verbindung mit dem spannenden Thema Jeanne d’Arc sorgt dies für ein Gesamtkunstwerk, das Progrock-Fans nicht verpassen sollten.
8 von 10 Punkten
Eloy
ECHOES FROM THE PAST
DRAKKAR/SOULFOOD