Als wir ON THROUGH THE NIGHT einspielten, war Rick Allen gerade mal 15 und ich 19 – und wir durften im Tittenhurst Park unser Debüt aufnehmen, also in dem Anwesen, in dem John Lennon gelebt hatte. Wir losten, wer in Lennons Schlafzimmer übernachten durfte – und ich gewann. Als wir mit unseren Aufnahmen begannen, waren Dr. Hook gerade dabei, ihre Sachen zu packen. Ihr Sänger Ray Sawyer, der Mann mit der Augenklappe, hatte jedoch noch Zeit für eine Runde Billard. Und ich schlug ihn! Ganz nebenbei brachte er mich auch noch dazu, das allererste Mal Gras zu rauchen…
Schließlich gingen wir an die Arbeit. Tom Allon, der schon Erfahrung mit Judas Priest gesammelt hatte, war unser Produzent. Allons Ansatz lautete: Das Wichtigste bei den Aufnahmen ist Teamgeist. Also sorgte er für gute Stimmung – bei uns und bei sich selbst. Ich habe zu Hause noch ein Foto von ihm, wo er sich mit roten Bäckchen eine neue Flasche aufmacht… Wenn ich heute darüber nachdenke, wäre es wohl besser gewesen, keine so entspannte Atmosphäre zu schaffen. Es war wie ein Schulausflug, obwohl uns ein Bootcamp besser getan hätte. Dennoch ist ON THROUGH THE NIGHT ein respektables Album geworden. Ich mag ›Rock’s Brigade‹, auch wenn der Text dämlich ist. ›Overture‹ erinnert mich an Rush, hat aber einige wirklich coole Passagen. Bei Ufo haben wir auch geklaut – nämlich in ›When The Walls Come Tumbling Down‹. ›It Don’t Matter‹ hingegen deutet an, in welche Richtung wir künftig gehen wollten; der Song hätte auch auf PYROMANIA gepasst. Allerdings bekamen wir zunächst den Sound der Glocke nicht richtig hin. Also liefen wir in die Küche und schnappten uns einen Kessel. Und siehe da: Es funktionierte! Am nächsten Morgen gab’s aber Ärger. Wir hatten eine fette Delle hinterlassen, und die Köchin machte uns die Hölle heiß!