Keine Band war in den 80ern größer als Def Leppard. Mit zwei brillanten Alben, PYROMANIA (1983) und HYSTERIA (1987), hatten die Söhne Sheffields State-of-the-art-Stadionrock erschaffen, dessen erklärtes Ziel – das Knackige von AC/DC plus die Intelligenz von Queen – vom genialen Produzenten „Mutt“ Lange perfektioniert wurde. Beide Platten fanden jeweils mehr als zehn Millionen Käufer in den USA. Doch wenn es um reine Hardrock-Power, glühende Intensität und die schiere Gewalt der Riffs geht, kommt keines ihrer Alben an HIGH‘N‘DRY heran.
Ihr zweites Werk und ihr erstes mit Lange war ein Quantensprung vom Debüt ON THROUGH THE NIGHT, das auf der Höhe der NWOBHM-Welle erschienen war und entsprechend roh klang. HIGH‘N‘DRY hatte die besseren Songs, mehr Energie, mehr Atmosphäre und mehr Klasse. Die erste Seite war makellos: die unmittelbare Aggression von ›Let It Go‹ und ›Another Hit And Run‹, die Saufhymne des Titelstücks und die Powerballade ›Bringin‘ On The Heartbreak‹ gingen in das rauschende, gitarrenlastige Instrumental ›Switch 625‹ über. Auch auf Seite 2 waren grandiose Songs, vor allem der Kracher ›Mirror, Mirror (Look Into My Eyes)‹. HIGH‘N‘DRY war das erste großartige Album von Def Leppard, und analog zu POWERAGE von AC/DC ihr Kultklassiker.
Zeitzeugen:
„Eine alle Sinne betäubende Fünf-Sterne-Sensation.“ (Sounds)