So und nicht anders!
Entsprungen aus dem skandinavischen Nährboden des Retro-Rock, sind Dead Lord inzwischen zu einer echten Standarte dieser Subkultur herangewachsen. Mit SURRENDER orientiert sich die Band wieder mehr am kernigmelodischen Stil, der die Songs auf ihrem Debütalbum GOODBYE REPENTANCE (2013) so bemerkenswert machte. Auch wenn den Schweden seit jeher der Stempel „Phil-Lynott-Huldigung“ aufgedrückt wurde, scheinen Dead Lord mit ihrer neuen Scheibe das musikalische Fahrwasser gefunden zu haben, das so gut wie all ihre Einflüsse und Eigenheiten miteinander verbindet. Insbesondere bei den Songs ›Evil Always Wins‹ und ›Distance Over Time‹ fühlt man diese feine irisch/schwedische Hardrock-Symbiose am eindrucksvollsten.
Das starke Songwriting gipfelt sich in ›Letter From Allen St.‹. Hier wird so viel an Gefühl und Hingabe übermittelt, dass so manche AOR-Schnulze dagegen richtig blass wirkt. Und das muss man ohne Keyboards und Synthies erst einmal hinbekommen. In Zeiten wie diesen wirkt das Hören von SURRENDER wie eine Erquickung der Retro-Seele. Das ganze Album geht runter wie Öl und jede Note fühlt sich locker und handverlesen an. Ich kann daher nur meinen imaginären Hut ziehen und komme zum abschließenden Fazit: Alles Knüller, keiner Füller!
9 von 10 Punkten
Dead Lord, SURRENDER, CENTURY MEDIA/SONY