Kratzbürstige Rocksongs ohne viel Eigenleben
Die Protagonisten des Duos Cleopatrick, namentlich Luke Gruntz (Gitarre/Gesang) und Ian Fraser (Schlagzeug) aus Ontario in Kanada, sind besonders gewitzte Gemüter: Die beiden kennen sich seit frühester Kindheit, sind gemeinsam aufgewachsen und haben offenbar genug Zeit, sich neben der Musik auch noch anderweitig auszuleben. So gründeten sie das DIY-Kollektiv New Rock Mafia, ein loser Zusammenschluss aus befreundeten Bands und Fans, oder schicken nun das trashige Game „Family Van“ in den Ring, ein Spiel, bei dem man das Duo sicher zu Gigs kutschieren muss.
Ist das nun sympathisches Kreativ-Nerdtum oder unangenehm viel Business-Bohei? Das lässt sich nicht final beantworten, was man sagen kann ist, dass die Musik selbst dann doch recht formelhaft und austauschbar geraten ist. Die Kanadier nennen AC/DC und HipHop als Einflüsse. Kann man gelten lassen, schließlich wirkt hier alles aufgekratzt, die Amplituden flirren und der Schlagzeugsound klingt fett und autoritär. Memorable Riffs, Songs, Texte hat das Duo leider nicht in petto und für ein kurzweiliges Vergnügen sind die zehn Stücke dann doch zu schwerfällig.
6 von 10 Punkten
Cleopatrick, BUMMER, THE ORCHARD/THIRTY TIGERS/MEMBRAN