Der etwas kindlich wirkende, zu Depressionen neigende Ex-Rocker Cheyenne (Sean Penn) macht sich auf den Weg, um jenen Nazi ausfindig zu machen, der seinen mittlerweile verstorbenen Vater im Konzentrationslager misshandelte. An sich schon keine wirklich leichte Aufgabe. Für den weltfremden Star, der sich bis vor kurzem in seinem Anwesen in Irland isolierte, je-doch eine formidable Herausforderung. Vor allem, wenn er – dem modischen Diktat der achtziger Jahre unterworfen – immer noch Perückenmähne trägt und morgendlich stets Lippenstift und Lidstrich aufträgt.
Als klassisches Road Movie verpackt, erzählt Regisseur Paolo Sorrentino dabei von den zu-fälligen Bekanntschaften, Skurrilitäten und unerwarteten Wendungen auf Cheyennes Nazi-Jagd und packt die Reise in visuell bestechende Bilder. Die mit dickem Pinselstrich nahe der Karikatur gezeichneten Figuren darf man wohl ebenso Sorrentinos persönlichem Stil zuschreiben wie auch seine kitischige Sentimentalität. Mit der wunderbaren Filmmusik von Talking Heads-Gründer David Byrne und dem immer wundervollen Sean Penn ist „Cheyen-ne” ein existenzialistischer Roadtrip, der aber sicher nicht jedermanns Sache ist.