Oldschool-Streetpunk mit nostalgischen Untertönen
Im Sommer 1976 gründetet Chelsea-Sänger Gene October seine Band und hat in den vergangenen 45 Jahren rund 20 Bandmitglieder verschlissen, darunter so bekannte Typen wie Billy Idol oder Tony James (Generation X, Sigue Sigue Sputnik). Ähnlich wie die Toten Hosen hierzulande probierten Chelsea stets, ihre Punkrock-Attitüde mit sozialdemokratischen Inhalten und einem Harmonien-Spektrum zu speisen, welches irgendwo zwischen The Kings und den Manic Street Preachers gefasst ist. Der Titeltrack, ›Meanwhile Garden‹, ist ein angenehmer und wohltemperierter Rocker mit schöner Melodieführung – und so geht es weiter: ›The Great Divide‹ schunkelt in gebremster Streetpunk-Manier und bei ›Why Aren’t We There‹ trifft ein drahtiger 1-2-3-4-Song auf eine faustschwingende Cockney-Hymne. Sicher, Chelsea waren in der Vergangenheit nie so legendär wie The Damned oder Stiff Little Fingers – und das werden sie auch nicht mehr einholen können. Aber dieses Album ist durchtränkt von angenehmer Altersmilde und einem dicken Spritzer Nostalgie. Das macht Spaß und steckt direkt an.
7 von 10 Punkten
Chelsea, MEANWHILE GARDENS, WESTWORLD