Brian Fallon: München, Alte Kongresshalle (15.01.)

-

Brian Fallon: München, Alte Kongresshalle (15.01.)

Brian Fallon Interview SleepwalkersGanz allein, und gut.

Es scheint im Trend zu liegen: Soloauftritte an Gitarre und Klavier. Opener Craig Finn von den Indie-Rockern The Hold Steady macht es (wenn auch nur an Gitarre), ebenso wie Brian Fallon. Ob sich die beiden vielleicht von Bruce Springsteens jüngsten Broadway-Auftritten haben inspirieren lassen? Möglich ist es, denn auch die Geschichten zwischen den Songs gehören zum Repertoire. Anders als bei seinem Helden und Kumpel gibt es bei Fallon aber keine umfassende Lebens- und Karriereretrospektive, dazu ist er ja überhaupt auch noch zu jung, bei ihm ist es mehr ein lockeres, spontanes Plaudern. Der obligatorische Trump-Diss fehlt natürlich nicht, daneben reicht das Spektrum von beim Rauchen beobachteten, sonnenbadenden Bikinischönheiten bis zu Trennungen. („Wenn auch deine dritte Ehe in die Binsen geht, nun, dann liegt es vermutlich an dir.“)

Fallon outet sich als „Zurück in die Zukunft“-Fan, indem er das Filmcappi eines kleinen Jungen aufsetzt, und wirft dem Bühnentechniker leichthändig Scherzworte zu, der so quasi zum stummen Sidekick wird. Fallon kann das, er kann es richtig gut, weil nichts davon einstudiert wirkt. Nur sein privater Kleinkrieg mit ein paar Zuschauern, die während der Lieder gegen den Takt klatschen, und auf den er immer wieder zurückkommt, nervt mit der Zeit ein wenig. Und die ausgestellte Bromance bei manchen im Publikum. Aber geschenkt.

Nun ist ja bekannt, dass Fallons Band The Gaslight Anthem derzeit auf Eis liegt, los geht’s trotzdem mit einem ihrer Songs, ›National Anthem‹ vom Album HANDWRITTEN. Es ist einer von mehreren, so folgen ›Wherefore Art Thou, Elvis?‹, ›She Loves You‹, ›American Slang‹, ›Stray Paper‹ und, ganz am Ende, ›Blue Jeans & White T-Shirts‹. Dazu kommen Coverversionen von Lyle Lovett (›Nobody Knows Me‹) und Tom Petty (›Yer So Bad‹). Und auch von seinen beiden Soloalben PAINKILLERS und SLEEPWALKERS spielt Fallon eine Handvoll Songs. Zugabe? Gibt’s keine. Muss ja nicht sein, wenn man die Erwartungen auch so erfüllt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Das Neueste

Rock-Mythen: Randy Rhoads – Ozzys Knappe

Am 19. März 1982 verlor die Rockwelt eines ihrer wohl größten Talente: Bei einer Spritztour mit einem Sportflugzeug verunglückte...

In Memoriam: Chuck Berry (1926-2017)

Der Chefentwickler dessen, was man heute landläufig „Rock‘n‘Roll“ nennt, ist 2017 mit 90 Jahren von uns gegangen – und...

Steve Harley: Künstler mit 73 verstorben

Steve Harley ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Der Sänger, Songwriter und Anführer der Band Cockney Rebel musste...

Video der Woche: Ryan Gosling, Mark Ronson, Slash & Wolfgang van Halen ›I’m Just Ken‹ (Live From The Oscars 2024)

Wolfgang Van Halen wird heute 33 Jahre alt. Wir möchten den Geburtstag des Sohns von Eddie Van Halen mit...

Dee Snider: Die 13 Lebensweisheiten des Twisted-Sister-Frontmanns

Nach 40 Jahren ließen Twisted Sister den letzten Vorhang fallen. Doch bevor sie das Gebäude verließen, blickte ihr Sänger...

Neuheiten: Ab heute im Plattenladen

The Black Crowes: HAPPINESS BASTARDS "HAPPINESS BASTARDS haben die Black Crowes das neue Album betitelt – als glückliche Bastarde bezeichnen...

Pflichtlektüre

Paul Rose – Zwei Leben

Die Medien bezeichnen Paul Rose oft als „Blues-Virtuosen“. Worauf...

Promise Of The Real: Lukas Nelson über sein neues Album und Neil Young

In einem Videofeature spricht Lukas Nelson, Sohn von Willie...

Das könnte dir auch gefallen
Für dich empfohlen