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Blues Boom: Joanne Shaw Taylor

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Blues Boom: Joanne Shaw Taylor

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Schon als Teenager in Solihull war sie Bluesfan. Heute ist sie zum größten britischen Star des Genres avanciert.

Der neue Blues hat nicht unbedingt den besten Ruf und wird oft als gesichtslos oder glattpoliert kritisiert. Doch in einer Welt, die sich in so vielfältiger Weise verändert hat – und in der Abermillionen Clips von YouTube-Gitarrenhelden und ihren Hochglanz-Darbietungen von ›They Call It Stormy Monday‹ nie mehr als einen Click entfernt sind –, sind diese bösen Worte bisweilen durchaus gerechtfertigt. Die sklavenhaft puristische Ecke des Blues kann sich schon wirklich ziemlich uninspiriert anfühlen.

Doch es wäre eine große Schande, anzunehmen, dass es da nicht noch viel mehr gibt, denn tatsächlich ist der Blues heute gesünder und vielfältiger als je zuvor. Ob man ihn gesetzt und traditionell bevorzugt oder subversiv und gepfeffert, praktisch jede Vorliebe wird bedient. Da sind die klassischen Fackelträger wie Jonny Lang und Kenny Wayne Shepherd. Rock’n’Soul-Innovatoren wie die Tedeschi Trucks Band und Marcus King. Aktuelle Bluesrock- Schwergewichte wie Joanne Shaw Taylor. Fusionisten von HipHop und Oldschool-Blues wie Fantastic Negrito und Gary Clark Jr. 50s-Fans wie Samantha Fish. R’n’B-Wirbelwinde wie The Record Company … Hier begegnen wir einigen von ihnen, und vielen mehr. Der Virtuose Dan Patlansky aus Südafrika, ein funky Wiedergänger von Stevie Ray Vaughan, sagte: „Dies ist nicht der Blues von deinem Daddy, dies ist Vagabunden-Blues“.

Würde man Joanne Shaw Taylor eine Schnittwunde zufügen, würde sie den Blues bluten. Und man würde auch viel Northern Soul, Motown und klassisches Rockgitarren-Heldentum finden, die alle in ihre eingängige, vielschichtige Version des modernen Bluesrock einfließen. Doch es fing alles mit den Bluesplatten in der Sammlung ihres Vaters an. „Er spielte Mundharmonika, also wusste ich durch ihn, wer Sonny Terry war, und Brownie McGee und Big Bill Broonzy, solche Leute“, sagt sie. „Aber erst Stevie Ray Vaughan hat mich so richtig dafür begeistert. Es war als junger Mensch wohl einfach leichter, zu verstehen, was er tat. Die Songs waren ziemlich catchy und poppig, und dadurch hörte ich mir dann auch die älteren Künstler an … Für eine 14-Jährige ist es ein großer Sprung, Bukka White oder Robert Johnson zu entdecken. Einige dieser Aufnahmen sind 100 Jahre alt. Fangt erst mal leicht an mit den großen elektrischen Namen.“

Die Aussicht, mit Jim Gaines zusammenzuarbeiten, begeisterte sie also, mehr als wohl jeden britischen Durchschnitts-Teenager. Sie begegnete dem Produzenten erstmals im Alter von 16 Jahren, kurz nachdem Eurythmics-Gitarrist/Songwriter Dave Stewart sie unter Vertrag genommen hatte. „Dave plante ein Album für mich und fragte mich, mit wem ich gerne zusammenarbeiten würde. Ich sagte Jim Gaines. Da hatte ich erst ein paar Jahre gespielt und alles drehte sich noch um Stevie Ray Vaughan, Albert Collins … und Luther Allison. Ich war ein Riesenfan von Luther Allison. Jim hatte mit all diesen Künstlern zusammengearbeitet, also war er eine offensichtliche Wahl.“ Ihre ersten Alben erschienen auf dem deutschen Blueslabel Ruf Records. Heute lebt sie in Detroit und veröffentlichte 2019 ihr kraftvolles, soullastiges Major-Debüt RECKLESS HEART (Sony).

In vielerlei Hinsicht hat sie sich von dem strikteren Bluesfokus ihrer Wurzeln wegentwickelt, auch wenn ihre Auftritte bei diversen „Blues Cruise“-Events in den letzten Jahren nahelegen, dass sie immer mit einem Bein in dieser Welt stehen wird. „Es gibt nichts Besseres, als auf einem Boot mit dem Blues eingesperrt zu sein, um glücklich zu sein“, sagt sie mit einem schrägen Lächeln. „Es ist seltsam, aber das macht so viel Spaß. Ich war ein paar Mal bei den Fahrten mit Joe [Bonamassa] dabei und die Künstler können in der Casino-Bar 24 Stunden am Tag umsonst trinken. Da findet man sich dann also um zwei Uhr morgens mit Marcus King an der Bar wieder … ein schöner Arbeitsurlaub!“

Was ist an diesem Punkt deiner Karriere deine schönste Erinnerung? „Alles, ehrlich. Es ist alles wunderbar gelaufen. Und das Beste daran ist, dass ich alles bis dato Erreichte mehr oder weniger allein geschafft habe. Touren in Amerika, das habe ich alles selber gebucht und die Bands über Freunde und Kontakte gefunden … Für ein 13-jähriges Mädchen aus Solihull, das die Bluesgitarre spielen wollte, war das eher unwahrscheinlich. Aber dass ich es geschafft habe und nach Amerika gezogen bin, wo ich eigentlich schon immer leben wollte, das alleine ist schon etwas, womit ich sehr zufrieden bin. Egal, was ich noch erreiche, es ist mir gelungen, davon zu leben und ein glückliches Leben damit zu führen.“

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1 Kommentar

  1. Blues ist das Ur-Gen der modernen Musik-Geschichte. Ohne dieses Gen würde es die Vielfalt, beginnend beim Rock & Roll bis zu den vielen Facetten des Metall nicht geben.
    Blues ist der Garant für die weitere musikalische Entwicklungen die noch kommen werden . Vieles wird neu Interpretiert werden von Musikern und Bands aber immer wird der Blues dabei sein.
    Viele Musikstile kommen und gehen aber der Blues wird bleiben.

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