Man möchte Gott auf Knien danken, dass er am dritten Tage bei der Erschaffung des Landes auch an Schweden gedacht hat.
Wie würden wir heute dastehen, hätte er damals aus einer Laune heraus gedacht „Och nö“ und stattdessen einfach ein angrenzendes Land größer gestaltet? Wir wären heute um einiges ärmer an meisterlich gefertigter Musik und auch die köstlichen Bluesrock-Klänge und spannenden Geschichten von Black River Delta hätten nie unsere Hörgänge erfüllen können.
Die tauchen auch auf ihrer zweiten Platte VOL II tief ein in die Welt des amerikanischen Blues: „Wir alle sind mit Rock und Blues aufgewachsen. Das war unsere Sozialisierung, mein Vater beispielsweise hatte eine riesige Plattensammlung. Als wir uns alle drei mal zufällig zu einem Jam getroffen haben, war das eben das Ergebnis. Und wir so: Vielleicht sollten wir eine Platte machen. Auch wenn man diese Art von Musik eigentlich von Amerikanern erwartet…“, erzählt der sympathische Schlagzeuger und Songwriter Erik Nilsson im Interview.
Während das Trio sein Debütalbum recht malerisch in einer Hütte auf dem Land eingespielt hat, entstand VOL II jetzt in einem Studio in Malmö. Die größte Entwicklung manifestiert sich hierbei vor allem darin, dass die neue Platte „reifer klingt. Mehr wie ein Album, da ist jetzt ein roter Faden. Außerdem klingt sie besser, weil wir im Studio aufgenommen haben. Man hat einfach viel mehr Möglichkeiten. Wir kennen uns jetzt auch gut, haben viel miteinander gespielt, deswegen lief alles reibungsloser. Wir sind musikalisch tighter.“
Möchte man eigentlich im Nachhinein, wenn das Werk unumstößlich fertig ist, gerne noch etwas daran verändern? „Ach ja, vieles! (lacht) Wir sind eigentlich eine faule Band. Manchmal arbeiten wir total hart und sind dann wieder super faul. Wir schreiben beispielsweise fünf Songs an einem Tag und sagen danach: Ach, das passt jetzt schon so. Deswegen wäre das Album auch fast nicht rechtzeitig fertig geworden. Hätte uns unser Management die Platte nicht irgendwann weggenommen, wäre sie vielleicht heute noch nicht fertig. (lacht) Wir reden ständig darüber, noch etwas zu ändern, aber wir tun es dann nicht. Und Monate verstreichen… (lacht) Naja, wir sind einfach eine bummlige Band, wie gesagt.“
Na, so faul aber auch wieder nicht, dass sich die Truppe nicht auf die bevorstehenden Konzerte freut: „In den letzten Jahren gab es ein echtes Bluesrock-Revival wegen Künstlern wie den Black Keys oder auch Jack White. Deshalb gibt es heute einfach ein tolles Publikum, für das du spielen kannst. Und schwedische Bands haben einen guten Ruf, vor allem in Ländern wie Deutschland. Dafür sind wir wirklich dankbar und wir freuen uns schon riesig auf die kommende Tour.“
Black river delta sind einzigartig und sie halten den Blues lebendig