Neuneinhalb Jahre sind seit DEVIL’S PLAYGROUND vergangen und spätestens seit IDOLIZE YOURSELF: THE VERY BEST OF BILLY IDOL (2008), das die neuen Perlen ›New Future Weapon‹ und ›John Wayne‹ als Bonus inne hatte, wuchs der Wunsch der Fans nach einem weiteren Album von William Michael Albert Broad – so der bürgerliche Name von Idol. In den folgenden Jahren schien das neue – und immer wieder verschobene – Werk der zweitberühmtesten Lippe im Musikbusiness zu einem zweiten CHINESE DEMOCRACY zu mutieren. Live präsentierten Billy, Steve Stevens plus Band seit Mitte 2010 bis zu acht neue Songs pro Show. Es sollte jedoch weitere 48 Monate dauern, bis im Sommer 2014 die offizielle Ankündigung von KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND zu vernehmen war. Die große Frage, die sich unweigerlich bei einer derartigen Odyssee stellt: Kann das Album den sehr hohen Erwartungen standhalten? Ja und wie! Billy ist mit KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND das Kunststück gelungen, seine bislang vielschichtigste Scheibe aus der erhobenen Faust zu schütteln. Von Rock bis Punk verschmelzen in den hervorragend komponierten Stücken die Genregrenzen. Dabei verlieren Idol/Stevens jedoch nie den Fokus auf ihre Trademarks und klingen dabei frischer – gar hungriger – als so manche Newcomer-Band. Ein weiterer Pluspunkt von KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND sind die geschmackvollen und sehr unterschiedlichen Arrangements: von aufs Wesentliche reduzierter (z.B. ›Nothing To Fear‹) bis hin zur bombastischen, sich stetig steigernden Instrumentierung wie etwa in ›Bitter Pill‹. Lyrisch bewegt sich der ehemalige Genera-tion-X-Sänger auf extrem hohem Storyteller-niveau – hier werden Erinnerungen an WHIPLASH SMIILE (1986) wach. Unterm Strich nimmt die siebte Langrille in Billy Idols (Solo-)Karriere eine absolute Ausnahmestellung ein und beschert „Mr. Rebel Yell“ einen dritten Frühling.
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Billy Idol – KINGS & QUEENS OF THE UNDERGROUND
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