Harmonische Raffinesse und poetische Kraft
Zunächst einmal gebührt dem 79-jährigen Sänger und legendären Songwriter ein Lob dafür, dass er nicht einfach seine eigenen Hits (und all die unzähligen, die er für die Hollies, Whitney Houston, Tina Turner, Celine Dion, Aretha Franklin, Glen Campbell, Julio Iglesias, Willie Nelson, Bonnie Tyler, Ace Of Base, Air Supply, Chicago, Heart, die Carpenters oder Starship geschrieben hat) noch einmal neu aufgenommen hat. Stattdessen ist Albert Hammond ins Studio gegangen und hat für sein erstes Album seit fast 20 Jahren 17 ganz neue Songs produziert. Und ja, sie erreichen nicht unbedingt die Klasse von ›The Air That I Breeze‹ oder ›It Never Rains In Southern California‹, aber ein Künstler wie er mit einer gut 50-jährigen Karriere braucht und muss keinem mehr etwas beweisen. Und man hört den ganz klassisch ohne neumodischen Schnickschnack aufgenommenen Stücken das hohe Songwriting-Niveau an, ohne dass sie bemüht oder angestrengt klängen. Denn was hier so scheinbar mühelos daherkommt, verrät eine harmonische Raffinesse wie auch eine poetische Kraft, mit schnörkellosen Worten Herz und Hirn der Zuhörer zu erreichen – etwa bei ›The American Flag‹, wo er mit Google und Co abrechnet.
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Albert Hammond
BODY OF WORK
EARMUSIC/EDEL