Es gibt ein Leben nach The Black Crowes
Dass sich musikalische Qualität nicht immer auszahlt, ist ja leider keine neue Erkenntnis. Während Bands wie Santiano die Musik-Arena des Tollwood bis auf den letzten Platz füllen, finden deutlich weniger Zuschauer den Weg zu The Magpie Salute und Steve Winwood. Das Zelt ist abgehängt und die Tribüne mit den Sitzplätzen verschwindet komplett hinter dem Vorhang. Auch am Tag zuvor konnten The Magpie Salute in Frankfurt nur eine Handvoll Rockfans anziehen. “Trotzdem” legt sich die formidable Formation um die drei ehemaligen The Black Crowes-Mitglieder Rich Robinson, Marc Ford und Sven Pipien heute mehr ins Zeug und macht einen gut gelaunten Eindruck.
Vor allem Leadgitarrist Robinson hat man schon länger nicht mehr so entspannt erlebt. Humorvoll meint er gegen Ende der 45-minütigen Show: “Danke fürs Bleiben”. Das Bleiben lohnt sich aber auch, denn die große Truppe mit drei Chorsängerinnen und Leadsänger John Hogg liefert jammig und rockig auf hohem Niveau ab. Von den sieben Nummern stammen drei von den legendären Crowes. ›Black Moon Creeping‹ und ›Sometimes Salvation‹ eröffnen das kurze Set, ›Wiser Time‹ beschließt es. Im Verlauf glänzen und grooven alle Musiker, und Ford und Robinson setzen zusätzlich zu den gitarristischen noch gesangliche Akzente. Auch Hoggs Stimme verfehlt trotz etwas magerer Abmischung ihre Wirkung nicht. Der stärkste gemeinsame Song ist dann aber nicht etwa von den Black Crowes, sondern ›(I Know) I’m Losing You‹ von den Temptations. Fazit: The Magpie Salute sind definitiv zu schade für eine Vorband, obwohl man natürlich auch für unbedeutendere Musiker als Steve Winwood eröffnen kann.