Doppel-CD-Anthologie einer noch existenten Hard-Rock-Institution: ›Easy Livin’‹ mit der ›Lady In Black‹.
Stets kritisch beäugt wurde die vor allem in der ersten Hälfte der siebziger Jahre international immens erfolgreiche britische Formation Uriah Heep. An der Band, benannt nach einer der übelsten Figuren in Charles Dickens’ Literaturklassiker David Co-perfield, wurde bemängelt, sie betreibe reinen Kopismus. Vor allem die identisch besetzten Deep Purple wurden zur Unterfütterung dieser These heran-gezogen.
Gewisse Parallelen sind tatsächlich auszumachen: Melodramatische Hammond-Orgel, prägnante Gitarren-Riffs und eine zuweilen hysterisch spitze Schreie ausstoßende Sangesdiva ziehen sich wie ein roter Faden durch die Doppel-CD ON THE REBOUND – A VERY ‘EA-VY 40TH ANNIVERSARY COL-LECTION. Statt chronologisch die Entwicklung Uriah Heeps abzuklopfen, entschloss sich das noch einzig verbliebene Ur- Mitglied, Gitarrist Mick Box, die 36 Tracks nach sehr persönlichen Kriterien auf zwei CDs zu verteilen.
Doch kann der clevere Trick die Tatsache nicht verbergen, dass vor allem frühes Material wie ›Gypsy‹, ›Look At Yourself‹ und ›Stealin’‹ mit Sänger David Byron – und nicht das seiner Nachfolger John Lawton, John Sloman, Peter Goalby, Steff Fon-taine und Bernie Shaw im Ge- dächtnis haften bleibt. Erstaun-lich frisch tönen noch immer seinerzeit verpönte Single-Auskopplungen wie ›Lady In Black‹, ›The Wizard‹ oder auch ›Easy Livin’‹, die von jüngeren Genera-tionen ohne Vorurteile auf dem iPod konsumiert werden können.