Klar, retro sind heute viele, aber ihre Liebe zur klassischen Rockmusik authentisch abzubilden, ohne dass es sich altbacken oder gleich wie geklaut anhört – das gelingt leider nur den Wenigsten. Das vierte Album von WolveSpirit dagegen klingt, als könnte sich das Quintett gar keine leichtere Aufgabe vorstellen. Auch dieses Mal brennen die Würzburger ein Feuerwerk des psychedelisch umwehten Heavy-Rock ab, mit dem sie die Blütezeit des Genres in den 70er Jahren für die Gegenwart greifbar machen. Die einnehmende Blues-Stimme ihrer Power-Frontfrau Debbie Craft, die gleichzeitig kraftstrotzend und beseelt klingt, ist dabei längst nicht der einzige Trumpf der Band. Scheinbar völlig mühelos stampfen ihre Mitstreiter hier mit viel Hingabe einen wuchtigen, an Led Zeppelin, Deep Purple und Uriah Heep erinnernden Sound aus dem Boden. Neu ist lediglich, dass die herrlich satt klingende Orgel nun bisweilen noch stärker in den Vordergrund drängt als in der Vergangenheit. Aber mehr Veränderung braucht es auch gar nicht.
7/10
WolveSpirit
BLUE EYES
SPIRIT STONE/CARGO