Aus dem Nebel
Dana Colley und die mal sanft-eleganten, mal ungestüm improvisierten Klänge seines Baritonsaxophons – zwei unzertrennliche Elemente, die schon bei der Ende der 90er-Jahre aufgelösten Vorgängerband Morphine für wahre Gänsehautschübe bei Jazz- und Rockfans gleichermaßen sorgten. Als einziges noch verbliebenes Mitglied der einstigen Ur-Besetzung setzt der 59-Jährige nun das Schaffen des 1999 bei einem Auftritt verstorbenen Frontmanns und Hauptsongwriters Mark Sandman fort.
Kenner der Materie dürfen sich auf zwölf soundtrackartige Stücke freuen, die vor blumigen Referenzen an die Popmusik der goldenen 60er (›Irene‹), an wunderbar dreckigen Bluesrock (›Ostrich‹), psychedelischen Film-Noir-Surrealismus (›Blue Dream‹) und exotische Stilexkursionen (›Drop Out Mambo‹) nur so strotzen. Und natürlich sei auch VOM-Neuentdeckern empfohlen, ein Ohr zu riskieren.
7 von 10 Punkten
Vapors Of Morphine, FEAR & FANTASY, SCHNITZEL/INDIGO